Band: Prozpera
Album: How To Kill A God
Genre: Bedroom Pop
Label: AuGeil Records
VÖ: 11. Juni 2021
Webseite: Instagram
Auf dem Coverbild von „How To Kill A God“ dringt nicht viel Licht in das Zimmer, der Bedroom-Pop von Prozpera fühlt sich in einer schummrigen Umgebung allerdings wohler als im stechenden Sonnenlicht. Lieder über die Liebe, ob vergessen, verloren oder frisch gefunden, im Dämmerzustand gesungen und mit einem gehörigen Anteil Achtzigerjahre-Stimmung versehen. Tanzen muss man nicht, aber sich genüsslich auf dem Laken wälzen und die Gedanken von Person zu Person springen lassen, bis die Beats Einzug halten.
„escapade“ am Ende der nur etwas mehr als eine Viertelstunde andauernden EP von Prozpera ist der Energieschub, der alle vom Bett reisst und die Körper in Bewegung versetzt. Wunderbare Synthesizerspuren, satte Bässe – damit rechnet man zu Beginn von „How To Kill A God“ nicht unbedingt. Die Musikerin aus Frauenfeld hat während der Pandemie ihr klangliches Schaffen neu angedacht und erweitert, stets in sehnsüchtigen Träumereien zu versinken, machen die Tage nicht zwingend erträglicher.
Die fünf Songs sind glatter und wohlgeformter als etwa die Single „Healing“, welche 2020 auf dem „Geiltape Vol. 3“ erschienen ist. Die kurze Skizze „dior dreamin'“ spielt mit der Social-Media-Ästhetik, „fear is the mind killer“ ist lasziv und düster zugleich, Prozpera versteckt sich nicht. Zeitgemäss klingen die Lieder, mit einer Prise R&B versehen und niemals um Vergebung bittend. Bis doch ein Lichtstrahl die Nase kitzelt, „sunny side up“ mit Gitarre und weitem Horizont.
Tracklist:
1. two souls
2. dior dreamin’
3. fear is the mind killer
4. sunny side up
5. escapade
Bandmitglieder:
Carmen Ryder
Gründung:
2019
Text: Michael Bohli