Band: Princess Thailand
Album: And We Shine
Genre: Alternative / Post-Punk
Label: À Tant Rêver du Roi / Luik Records
VÖ: 24. April 2020
Webseite: Princess Thailand bei FB
Nach der Veröffentlichung ihres ersten Albums im Oktober 2018 haben sich Princess Thailand in abgelegenere Gebiete Frankreichs zurückgezogen. Ohne zu grosse Beeinflussung von aussen wurde an „And We Shine“ gearbeitet, ein Album, bei dem desolate Stimmungen in einer Mischung aus rohem Alternative Rock und vergessenem Post-Punk zusammentreffen. Diese Abgeschiedenheit lassen Princess Thailand nicht nur im Song „Now / Where“ durchsickern, die sieben Lieder sind für den isolierten Genuss mehr als gemacht.
Frontfrau Aniela Bastide erlaubt durch ihre Gesänge immer wieder ein Gefühl von Zusammenhalt, diese Möglichkeit stellt sich allerdings schnell als Täuschung heraus. Princess Thailand bieten in jedem Stück klangliche Explosionen, Ausbrüche mit Gitarren und Stimme, ein grober Umgang mit den Strukturen und Flächen. „First Time“ inkludiert No Wave, „Sonar“ liebt das Spiel zwischen sirenenartigen Gitarren und treibender Wirkung in der Perkussion – inklusive eines betörenden und offensiven Refrains. Ein Versprechen wird hier angedeutet, dass „We Shine“ schliesslich einlöst: Die dunkle Schönheit.
„And We Shine“ ist kein Album in Antihaltung, sondern ein lustvolles Spiel mit rauen Oberflächen und lauten Möglichkeiten. Keyboard, Flöte und Melodica erweitern das Bild geschickt, ohne der klassischen Besetzung zu viel Raum zu nehmen. Der Abschluss „Into Her Skin“ erinnert gar an eine Unterweltversion von Björk. Der Rückzug von Princess Thailand war eine gute Idee, konnten sie eine Platte erschaffen, die anziehend klingt und sich von der Welt zugleich abzugrenzen weiss.
Tracklist:
1. First Time
2. Sonar
3. In This Room
4. Now / Where
5. We Shine
6. Night After Day
7. Into Her Skin
Bandmitglieder:
Aniela Bastide – Gesang
Pat Jeanson – Gitarre
JB Mancave – Gitarre und Keyboard
Maxime de Guibert – Bass und Keyboard
Jean Pellaprat – Schlagzeug
Yann Voegel – Flöte und Melodica
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli