Band: Primitive Heart
Album: No Fear In Love
Genre: Synthie Pop / Wave
Label: Shoredive
VÖ: 25. Oktober 2019
Webseite: danimarimusic.com
Keine Angst in der Liebe, im Lieben – sozusagen die alleswagende Hand beim Poker, das „All In“. Während dies bei anderen Künstlern mit „Head Over Heels“ sprachlich schon fast zu plakativ umgesetzt wurde, zeigt Dani Mari zwar keine Zurückhaltung bei den geflügelten Wörtern, wohl aber im Einsatz der englischen Sätze. Die Musikerin und Künstlerin legt als Primitive Heart ihr erstes Album vor und schmückt dieses mit klein gehaltenen Lyrics. Das passt gut zum Synthie Pop, der sich ein gewisses Mass an Minimalismus gönnt, der sein Gesicht hinter den Schatten des Stehkragens verbirgt.
Karg und stimmungsmässig reizvoll ist „Dry“, ein Lied, das zwischen Wave und düsterer Electronica an der Leine hängengeblieben ist, eigentlich das gesamte Album. „No Fear In Love“ schleicht vom eröffnenden Titelsong bis zum hallenden „Ghost“ auf Bodenhöhe herum, Sprünge und Hürden scheint es keine zu geben. Die Lieder von Primitive Heart macht dies mysteriös, lässt zugleich eine Spannung missen. Die rollenden Bässe bei „Baby“ sind zwar ein Genuss, die schwankende Stimme und der Refrain in merkwürdiger Atmosphäre eher verwirrend.
Dass Primitive Heart an die vergangenen Zeiten erinnert, das merkt man nicht nur in den Klang- und Strukturformen von „Escape“, die mitgelieferte Coverversion von „Go Your Own Way“ (Fleetwood Mac) unterstreicht dies. Was natürlich auf das Album selber und seinen Titel neues Licht wirft, „No Fear In Love“ ist klar ein Produkt einer Person, ein Ausdruck von Ideen und in gewissem Masse die Selbstverwirklichung in der Musik. Das muss die Masse nicht locken.
Tracklist:
1. No Fear In Love
2. Forever
3. Baby
4. Escape
5. Dying to Live
6. Dry
7. Ghost
8. Baby (Sun Glitters Remix)
9. Dying to Live (Memoryhouse Remix)
10. Go Your Own Way (Fleetwood Mac Cover)
Bandmitglieder:
Dani Mari
Gründung:
2011
Text: Michael Bohli
https://youtu.be/akCT8w9Ys1Q