Band: Pom Poko
Album: Cheater
Genre: Indie Punk / Alternative
Label: Bella Union
VÖ: 15. Januar 2021
Webseite: pompoko.no
Das mit „Cheater“ nicht alles ganz Knusper ist, das sollte man beim Betrachten des Covermotivs bereits ahnen. Pom Poko verkaufen ihr neustes Werk mit einem eher dilettantisch gestalteten Bild, das den freien Geist ihrer Musik aber passend aufzeigt: Ein unschuldiges Auftreten hilft vor extremem Verhalten nicht. Egal wie süss „Andrew“ beginnt, die Instrumente geben sich neben der Spur, die Rhythmen werden schräg weitergeführt. „Like A Lady“ lässt eh sofort alles in Verzerrung und Fuzz versinken.
Im richtigen Mass chaotisch, spontan aneckend und vor allem im Herzen ein Punk: Der Indie-Rock von Pom Poko ist dreckig und roh und zugleich unschuldig verspielt. Das Quartett aus Norwegen überliefert die schrägsten Momente mit einer grossen Freude und lächelt dann am breitesten, wenn sich die Lieder ohne Rücksicht in den Noise stürzen. „Look“ fräst eine Breitseite vor die Melodie, „Curly Romance“ füllt plötzliche Leerstellen mit der Furcht vor neuen Explosionen.
Es bleibt zwar die Vermutung, dass die Essenz der Lieder erst live auf der Bühne erfasst werden kann, in den gegebenen Situationen ist man allerdings mit den erhältlichen Mitteln zufrieden. Die Anlage laut aufdrehen und alle Möbel für den Tanz zur Seite rücken hilft fürs Erste wunderbar, die Begegnung mit Pom Poko ist erfrischen gegen den Strich gebürstet. „Cheater“ macht Freude und mischt alternativen Indie-Schmiss mit der willkommenen Punk-Essenz. Man lebt im Moment und findet darin immer neue Ideen.
Tracklist:
1. Cheater
2. Like A Lady
3. Andrew
4. My Candidacy
5. Danger Baby
6. Andy Go To School
7. Look
8. Baroque Denial
9. Curly Romance
10. Body Level
Bandmitglieder:
Ranghild Fangel Jamtveit – Gesang
Martin Miguel Almagro Tonne – Gitarre
Jonas Krøvel – Bass
Ola Djupvik – Schlagzeug
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli