Band: Plenty
Album: It Could Be Home
Genre: Art Rock / Post-Punk
Label: Karisma
VÖ: 27. April 2018
Webseite: weareplenty.com
„It Could Be Home“ ist eine Zeitreise, die schon fast die Komplexität des zweiten Filmes in der „Back To The Future“-Trilogie erreicht. Denn was man hier endlich vorliegen hat, ist bei Weitem keine neue Musik, sondern Lieder, die seit 1987 in Arbeit waren – und fast vergessen wurden. Plenty, welche noch vor No-Man die erste Band mit Tim Bowness war, haben sich damals zusammengefunden, um leichten Art-Rock und poppigen Post-Punk zu einer träumerischen Weise zu vermengen – doch ihr erstes Album kam nie zustande. Und nun, 27 Jahre später, hat sich doch alles noch zum Guten gewendet.
Frisch aufgenommen, an gewissen Stellen und Textzeilen etwas auf Vordermann gebracht, aber ansonsten im Sinn und Geist der damaligen Kreativphase ist „It Could Be Home“ eine sanfte und leichtfüssige Scheibe, die ganz klar die Wurzeln der kommenden Bands der Beteiligten von Plenty aufzeigt. „As Tears Go By“, „Every Stranger’s Voice“ oder „Broken Nights“ leben von emotionalen Keyboardmelodien und dem ergreifenden Gesang Bowness’ – nur selten wird das Tempo erhöht und die Gitarren dürfen sich durch diese Wolken schneiden. Die einzige neue Komposition „The Good Man“ nimmt diese Grundlagen auf und führt somit alle Zeitstrahlen zusammen.
Plenty sind ein Trio, das ein Stück der Vergangenheit und somit auch der etwas überholten Musikkultur neu belebt – was man beim Hören von „It Could Be Home“ nicht vergessen sollte. Denn sicherlich dürfte die Musik hier etwas wilder sein, und nicht jeder Moment bekommt die gewünschte Empathie. Aber es ist trotzdem absolut reizvoll erleben zu können, was damals in den Köpfen und Proberäumen dieser Mannen passierte. Und für entspannte und leicht melancholische Abende sind Stücke wie „Strange Gods“ auch heute noch wunderbar passend.
Tracklist:
1. As Tears go by
2. Hide
3. Never Needing
4. Broken Nights
5. Foolish Waking
6. Strange Gods
7. Every Stranger’s Voice
8. Climb
9. The Good Man
10. It could be Home
Bandmitglieder:
Tim Bowness – Gesang
Brian Hulse – Gitarre und Keyboard
David Jones – Bass
Gründung:
1987
Text: Michael Bohli