Reihe: Rock Classics Magazin
Titel: Pink Floyd – Das Sonderheft
Herausgeber: SLAM Media GmbH
Was kann über eine Band wie Pink Floyd heute noch erzählen und schreiben, was man nicht schon unzählige Male mitgekriegt hat? Eigentlich nicht viel, trotzdem erfreuen sich Publikationen über die wohl wichtigste Psychedelic-Space-Rock-Band weiterhin grosser Beliebtheit. In der Heftreihe „Rock Classics“ aus dem Hause Slam-Magazin sind die Mannen um Roger Waters und David Gilmour keine unbekannten Gesichter, das Sonderheft erschein bereits 2011 und 2016 und wird nun, nachdem sich die damaligen Auflagen restlos verkauft haben, leicht erweitert neu nachgedruckt. Pünktlich zum 15. Todestag von Syd Barrett.
Das Grundgerüst der Geschichte von Pink Floyd ist schnell erzählt: Psychedelische Anfänge unter der Leitung von Syd Barrett, erweiterter Klangkosmos mit David Gilmour, riesige Erfolge im progressiven Art Rock, egomanische Projekte und das Auseinanderbrechen der Band. Ohne Roger Waters wurde der Luxusdampfer bis 1994 auf Kurs gehalten, danach begann die bis heute andauernde Phase der Restverwertung. Trotzdem, der Stern der Gruppe will nicht sinken, jede neue Generation trägt die Leidenschaft zu Alben wie „The Wall“, „The Dark Side Of The Moon“ oder „Meddle“ weiter. Lieder wie „Another Brick In The Wall Pt. 2“ oder „Wish You Were Here“ erfreuen sich sogar auf Spotify grösster Beliebtheit.
Dass man „Das Sonderheft“ erneut auflegt macht in dieser Hinsicht Sinn, auch wenn beim Inhalt nur wenig aktualisiert wurde. So findet man alle neuen Projekte in den Portraits der Musiker aufgelistet, darf weitere Interviews mit Nick Mason, Roger Waters und Tourgitarristen Jonathan Wilson geniessen und sich ein doppelseitiges Poster an die Wand hängen. Sonst aber drehen sich die Texte um geläufige Fakten und Begebenheiten und kondensieren die Geschichte von Pink Floyd auf 100 Seiten. Angenehm gestaltet und mit hübschen Fotografien versehen, ist der Heftgenuss immer ansprechend, Auflockerungen erfährt man durch Berichte zu Vinyl-Raritäten, Memorabilien und The Australian Pink Floyd Show.
Apropos Cover-Bands: Wie so oft, scheiden sich die Geister von Waters, Mason und Gimour auch bei diesem Thema. Während der eine solche «Kopien» als uninspirierte Langweiler abtut, erfreuen sich die andern an deren Leidenschaft und Präzision. Wie man es auch immer selbst sieht, die Lieder von Pink Floyd live zu erleben oder laut in der heimischen Stube anzuhören, das muss weiterhin sein. Und darauf macht das Heft eindeutig Lust.
Aus dem Inhalt:
– Alle Alben
– Biografien
– Sensationelles Fotomaterial
– Bücher und Filme
– Memorabilia
– 2 Poster
Text: Michael Bohli