Band: P. Noir
Album: Atlas
Genre: Dub / Drone / Dark Ambient
Label: AuGeil
VÖ: 4. Mai 2019
Webseite: cargocollective.com
52 Minuten lang dauert „Atlas“ an – eine Komposition, ein Traum, eine Klangforschung ohne Pausen. Das Basler Duo P. Noir hat sich weder von den heutigen Hörgewohnheiten noch den Tonträgern beeinflussen lassen, und präsentiert das neuste Epos in der anhaltenden Geschichte von elektronischem Dub, der sich mit Doom und dunklem Ambient zu einer neuen Daseinsform verschmolzen hat. Wie eine alles umfassende Gestalt wirkt das Album, wie eine alte Macht, die sich ihren verdienten Platz in unserer Welt zurückholt. Das wirkt dunkler als die Nacht.
Genau diese Schwärze macht aus der Musik von P. Noir ein solch hübscher Edelstein. Rau und trotzdem messerscharf, fliessend und trotzdem zielgerichtet. „Atlas“ ist eine stetig atmende Komposition, welche mit analogen Geräten eingespielt wurde. Synthesizer, Gitarren, Effektgeräte und Loopstationen – fremdartige Klänge winden sich durch die langsamen Takte, Geräusche und Sounds sind eine Einheit. Dazu gesellt sich das Schlagzeug, welches live mit einem Echo versehen wurde und durch Mikrofone in all seinen Klängen moduliert daherkommt. Ein doppeltes Spiel also, ein Wunderkasten.
Ergänzend findet sich das Element des Drone, mit einem tiefen Bass, der nicht nur dank Feedbacks, sondern seiner Allmacht besticht. Das zeugt vom Erfindergeist der beiden Musikern Roman Vögelin und Jonathan Ruf, welche als P. Noir seit 2014 die Schweiz mit einer düsteren Reduktion neu einlullen. „Atlas“ ist nämlich meditativ und aufreibend zugleich, ein Album voller Möglichkeiten und eine minimalistische Hypnose. Grossartig vorbereitet und noch besser ausgeführt.
Tracklist:
1. Atlas A
2. Atlas B
3. Atlas C
Bandmitglieder:
Roman Vögelin -Schlagzeug
Jonathan Ruf – Sounds
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli