Band: Osyron
Album: Foundations
Genre: Symphonic Metal / Prog
Label: SAOL / The Orchard
VÖ: 10. Juli 2020
Webseite: osyron.com
Kamelot waren mir immer zu übertrieben, was im Bereich des Symphonic Metal eigentlich niemals als Kritikpunkt angeführt werden sollte. Diese Stilrichtung lebt schliesslich davon, das Herz laut pochen und triefen zu lassen, die Theatralik an hartes Riffing und wildes Schlagzeugspiel zu koppeln. Osyron aus Kanada haben einen Weg gefunden, all diese Zutaten an Heavy Music anzubinden, ohne zu stark in eine Richtung zu kippen. Mit ihrer dritten Scheibe „Foundations“ gelingt das Vorhaben wunderbar und konnte mich überzeugen.
Klar, die mittelalterlich epische Schunkler „Battle Of The Thames“ tanzt etwas aus der Reihe und schwächt die Brutalität von „Foundations“, ist aber nur ein weiterer Zeuge der Vielseitigkeit von Osyron. So duellieren sich die Gitarren in „The Ones Below“ im Stil des Heavy Metal der Achtziger, „Ignite“ ist ein Prog-Sturm erster Klasse. Und wirklich gross wird es mit dem acht Minuten langen Titelstück, das sich als emotionale Erzählung präsentiert, mit stets hoher Intensität und viel Druck. Hier vermischen sich Schlacht- und Hilferufe zu einer neuen Form des Ausdrucks.
„Foundations“ ist kein stumpfes Geknüppel, sondern versucht denen eine Stimme zu geben, die zu schnell in Vergessenheit gerieten. Osyron untersuchen mit den Liedern die dunklen Jahre ihres Heimatlandes und versuchen verdrängte Problematiken ans Licht zu bringen. Niemals sollte vergessen werden, dass Kanada durch viel Blutvergiessen zu der Nation wurde, die es heute ist. Das Fundament, in kraftvollen Kompositionen neu aufgebaut, ohne Schönzeichnung oder falsche Gewichtung.
Tracklist:
1. The Cross
2. Ignite
3. Battle of The Thames
4. The Ones Below
5. Foundations
Bandmitglieder:
Reed – Gesang
Krzysztof Stalmach – Gitarre
Bobby Harley – Gitarre
Tyler Corbett – Bass
Cody Anstey – Schlagzeug
Gründung:
2006
Text: Michael Bohli