Kapitän Platte / VÖ: 7. Januar 2022 / Post-Rock, Psychedelic
orsakoslo.com
Text: Michael Bohli
Wer seine Vinyl-Karriere sozusagen mit einem Best-Of beginnt, der darf mit der zweiten Scheibe sehr wohl altes Material aufwärmen. Denn als Album gab es die beiden EPs «Skimmer» und «Vemod» in geballter Form noch nicht zu geniessen. Die frische Pressung von Kapitän Platte ist ein Geschenk für Liehaber:innen des psychedelisch krautigen Post-Rock aus dem Norden, mit leichtem Fuzz-Einschlag und stimmungsvoller Atmosphäre. Orsak:Oslo sind wieder da und vergrössern ihre Reichweite.
Über die A-Seite der Platte wurde bei uns bereits berichtet – drei Lieder als EP «Skimmer» und mit dem Wunsch, in naher Zukunft ein Album zu erhalten. Orsak:Oslo haben uns erhört und liefern genau dies, wieder mit «057 Passage», «061 Skimmer» und «058 Cloudburst» als Begrüssung. Diese Repetition ist kein Problem, die Gruppe aus Schweden und Norwegen bringt damit ihre in Jams geschriebenen Stücke noch näher ans Herz. Düsterer und weiter die zweite Seite.
«065 Vemod» legt mit Flächen, Hall und langsam gespielten Gitarrenriffs den Boden, Orsak:Oslo stellen sich mit grösserer Figur am Horizont auf. Hypnotisch treibend wird das Spiel mit «067 Mod Amerika» in eine bluesig-staubige Umgebung geführt, «066 Bottom Bound» schliesst das Album mit Groove und einer angenehmen Menge an Pathos ab. Die 11 EPs der Gruppe werden zu einem neuen Höhepunkt geführt, alles scheint möglich.