Irascible Records / VÖ: 3. Dezember 2021 / Indie, Krautrock
onesentencesupervisor.com
Text: Michael Bohli
Zurück in die Zukunft – was bei der Gruppe One Sentence. Supervisor aus Baden stets bedeutet, die Wurzeln der Vergangenheit aufmerksam zu betrachten. Die EP «Temporär Musik 15-19» macht dies sogleich mit dem Titel vor, knüpft die Gruppe um Donat Kaufmann damit an ihr zweites Album «Temporär Musik 1-13» an. Ein verflixt guter Nachschlag mit fünf Songs, die den krautig psychedelischen Indie in leicht andere Richtungen bringen, aber unverkennbar OSS bleiben.
Der Takt und das Schlagzeug von «How Many Others» locken in die Gitarrenmelodie, der Gesang bricht mit dem Kapitalismus und den Erwartungen an One Sentence. Supervisor. Die Gruppe bleibt niemals stehen, das haben sie nicht zuletzt 2019 mit «Acedia» bewiesen. Stücke wie «Mother Soul Alone» wirken kantiger und roher, «Fly The Curse Like A Kite» hingegen dringt tief zur Essenz der Band vor. Kenner:innen werden sich bei dieser EP sofort heimisch fühlen und liebend gerne die musikalischen Reisen unternehmen.
Das Doppelpack aus «Don’t Let Go» und «Let Go» schliesst «Temporär Musik 15-19» nicht nur famos ab, sondern spricht die Untertöne der Veröffentlichung laut aus. Bei One Sentence. Supervisor ist ein Umbruch im Gang, die Besetzung befindet sich im Wandel, die Zukunft ist wieder einmal ein unbeschriebenes Notenblatt. Wie es ab Folge 20 klingen wird weiss noch niemand. Klar ist, aufregend wird das Leben mit dieser Band immer sein. Dranbleiben heisst die Devise.