BlauBlau Records / VÖ: 13. November 2022 / Experimental
omniselassi.com
Text: Michael Bohli
Über was sprechen, welchen Bestandteilen des Lebens Sinn verleihen? Warum nicht zwei Jahre alte Aufnahmen neu zusammenstellen und die schwindelerregende Vielseitigkeit zelebrieren? Das haben Omni Selassi mit ihrem Beitrag zur Album-Reihe «What We Talk About» von BlauBlau Records getan. Nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums «Dance Or Dye», voller Tatendrang und Forscher:innengeist. Und kruden Soundskizzen.
Während es am Schluss des Albums bei «Leutzscher Ska (Reprise)» scheppert, beginnt die Sache mit dem drei Sekunden langen «Jingle 1 (Hallon)». Omni Selassi unterteilen ihre improvisierten und komponierten Tracks mit Zwischenspielen, kurzzeitig darf man mit «Diese Dub» den Groove zelebrieren. Oder beim energetischen «Cashew Midi (Vinyl Rip)» am Ende über die springende Nadel des Plattenspielers hüpfen. Verrückt, schelmisch und fast nicht zu bändigen – so zeigt sich das Trio, bestehend aus Lukki, Rea und Mirko.
Dröhnend und abstrakt «Der Lehrer war vorher der Chorleiter», wuchtig und voller Post-Rock-Energie «Horses They Run 2». Perkussion und schräge Melodien nehmen zentralen Positionen bei «What We Talk About» ein, die nächtlichen Stunden leben mit «Hier hat niemand 1 dicken Edding rausgeholt» auf. Wie die Songtitel sind die von Omni Selassi gespielten Klänge merkwürdig, die Band biegt immer wieder abrupt in eine neue Richtung ab. Das ist verzettelt aber auch aufregend.