Blizzard Audio Club / VÖ: 3. Juni 2022 / Electronica, Downtempo
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Text: Michael Bohli
Der Bass wälzt herein, die Melodien und perkussiven Ergänzungen tanzen erfreut um diese rollende Bewegung. Es ist ein Fest der Freude, ein gemeinsames Versinken in der Trance. Wasser und Musik werden zu einer Einheit, der Fluss der Sounds dürfte nie mehr aufhören. «Marauder» ist ein perfektes Beispiel, um die Fähigkeiten von Numeral vorzustellen. Der Produzent versteht es vorzüglich, packende und faszinierende Tracks zu schaffen. Das kündigte sich mit «Numeral» 2020 an, das hat sich zwei Jahre später nicht geändert.
Die Musik von Philippe Adam aus Bern habe ich damals bereits mit Pantha Du Prince verglichen, diese Verlinkung gilt auch bei «Primeval». Glockenhelle Klänge stehen im weiten Raum, Beats und Synthesizer ziehen lange Schweife des Halls hinter sich her. Die Musik von Numeral findet nie nur auf der Erdoberfläche statt, sondern gleitet in angemessener Höhe durch die Landschaft. Was nicht bedeutet, dass alles locker-leicht klingen muss. Schatten und intensive Drones sind in jedem Track vorhanden, «Anthropo» nähert kurzzeitig sich dem Noise.
Zwar ist «Mayhem» seinem Namen nicht direkt entsprechend, dafür werden hier von Numeral kunstfertig diverse Spuren und Schichten zusammengeführt. Techno im Ansatz, Downtempo in der Gestalt, Electronica beim Ideenreichtum. «Primeval» ist eine wunderbare Veröffentlichung, die mit «Distorpia» die Experimente zu sich holt und am Schluss bei «Carbo» eine weitere Sommerparty startet.