Narshardaa Records / VÖ: 10. Dezember 2021 / Post-Metal, Sludge
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Text: Michael Bohli
Schön im allgemein propagierten Sinne ist «Placenta» als Albumtitel weniger, Konformität spielt für No God Only Teeth aus Hamburg aber eh keine Rolle. Die Gruppe sprengt die gewohnten musikalischen Grenzen der Hansestadt und legt mit ihrem Debütalbum ein lautes und dreckiges Werk des Sludge und Post-Metals vor. Zu fünft mit Lärm gegen die normativen Gedanken und Zustände, aufrüttelnde Musik zur richtigen Zeit.
Die Mitglieder von No God Only Teeth stammen aus diversen Ecken der harten Szene und kombinieren auf Platte mit viel Können Punk, Metal, Crust und Hardcore zu einer undurchdringlichen Existenz. «Gegenlicht» lässt sich Zeit mit dem Aufbau, holt das Schlagzeug zu den rumorenden Saiten und wird zur klanglichen Dampfwalze. Wären nicht die Worte, welche schreiend in das Lied einfallen, man würde niemals an Deutschland denken. Nach diesen neun Minuten ist man geplättet, gut lässt «Safer» etwas mehr Raum übrig. Schmerzhaft direkt bleibt die Gruppe immer, rasante Passagen treffen auf umwälzende Takte («Stockholm»).
Durch die ungezähmte Darstellung ist «Placenta» ein brutales und lohnendes Album. Diese harsche Kritik haben wir uns alle eingehandelt und müssen einstecken, Atmosphäre und Klangfarben erinnern bei No God Only Teeth durch diese Aspekte an Gruppen wie Asbest. Mit brachialen Riffs und einer ungeschönten Rhythmusarbeit ist das Album unausweichlich im Vordergrund und stellt sich bei einem Fluchtversuch geschickt in den Raum. Es schmerzt, gut so.