Band: Ni
Album: Pantophobie
Genre: Noise-Rock / Math
Label: Inouie Distribution
VÖ: 1. März 2019
Webseite: ni-music.com
Frankreich ist als Land zentralisiert ausgerichtet, alles zielt in Richtung Paris. Da tut es gut, wenn man sich als Band davon abhebt und mit seiner Musik den entgegengesetzten Weg einschlägt. Wie Ni, welche polyrhythmischen, kakophonischen und lärmigen Math-Rock mit viel Noise-Anteil zelebrieren. Das wuchert immer in alle möglichen Richtungen aus, das lässt sich nicht von einem Zentralgestirn beherrschen. Viel lieber werden diese elf Lieder zu kleinen Anarcho-Kobolden, welche frech auf allen Füssen herumtanzen und sich dafür weder entschuldigen noch bedanken.
„Pantophobie“ passiert, und zwar zu jeder Sekunde. Die vier Musiker von Ni stürzen sich als unmerkliche Einheit auf die Takte und verpassen jedem Rhythmus einen Auswuchs, eine Bruchstelle, eine narbige Schweissnaht. Ob das dem Walzer oder 4/4-Takt folgt, die instrumentale Musik explodiert immer wieder in einem Zwischenreich. Wie „Kakorraphiophobie“, das sich plötzlich die bedrohliche Wucht und Langsamkeit des Dooms zur Hilfe holt, und die dunklen Vorzeichen auf der Platte einlöst.
Ni mögen die Unsicherheit, den lauten und chaotischen Zustand in der Musik – und das wird auf „Pantophobie“ grossartig zelebriert. Komplex und verworren, aber nie zu einem Selbstzweck verkommend. Die Lieder auf diesem Album bleiben fassbar, unterbrechen das Sperrfeuer für eine falsche Fährte und reissen die Wände mit Riffs nieder, welche von zwei Gitarren gespielt werden. Diese Experimente müssen ins Gesicht explodieren, das muss grünlich rauchen – denn dieser Noise-Rock will Ängste bekämpfen wir gebären.
Tracklist:
1. Phonophobie
2. Héliophobie
3. Alektorophobie
4. Lachanophobie
5. Leucosélophobie
6. Catagelophobie
7. Athazagoraphobie
8. Kakorraphiophobie
9. Lalophobie
10. Stasophobie
11. Apéirophobie
Bandmitglieder:
Anthony Béard – Gitarre
François Mignot – Gitarre
Benoit Lecomte – Bass
Nicolas Bernollin – Schlagzeug
Gründung:
2010
Text: Michael Bohli