Band: The National
Album: Trouble Will Find Me
Label/Vertrieb: 4AD
Veröffentlichung: 17. Mai 2013
Website: americanmary.com
Geschrieben von: Nathalie Senn
Nach dem Erfolg von „High Violet“ (über 600 000 verkaufte Alben) und einer insgesamt 22-monatigen Tour wollten sich die Herren von The National ursprünglich ein oder zwei Jahre Ruhe gönnen – allerdings entwickelten sich die Dinge etwas anders als geplant. Aaron Dessner, der frischgebackene Vater gab sich voll und ganz der Übermüdung hin und spielte nächtelang Songfragmente auf der Gitarre ein – diese begeisterten die anderen Bandmitglieder so sehr, dass sie sich an die Arbeit machten diese in vollwertige Songs zu verwandeln. In den Clubhouse Studios in Rhineback, New York wurde das 6. musikalische Meisterwerk „Trouble Will Find Me“ aufgenommen.
Gemäss Berninger jagten The National die letzten 10 Jahren dem Erfolg hinterher, hatten den Eindruck, sich ständig beweisen zu müssen. Nun sei dieses Gefühl verschwunden und einer Entspannung gewichen. Diese ist auf dem Album deutlich hörbar – es ist insgesamt ruhiger und doch musikalisch extrem vielschichtig und anspruchsvoll, jedoch weniger intellektualisiert als die letzten Alben.
Besonders aussagekräftig ist der Song „Demons“: Sie zeigen darin ihren Dämonen mit wunderschönen Harmonien und vielschichtigen Kompositionen die kalte Schulter – der Song nistet sich hemmungslos in die Gehörgänge ein. „Fireproof“ ist eine Ode an eine Art imaginäre und moderne Superwoman, die „feuerfest“ ist weil sie keine Gefühle zulässt – melancholische Gitarrenklänge vermischen sich perfekt mit der schmachtenden Stimme von Matt, hypnotische Wiederholungen und zerbrechliche Arrangements aus Geigentönen und Piano sind perfekt aufeinander abgestimmt.
Es ist auch das erste Mal in der Bandgeschichte dass der Albumtitel in einem der Stücke verborgen ist, in „Sea Of Love“ wird die Textpassage „Trouble Will Find Me“ besungen. Eine sehr hoffnungsvolle Melodie, der Refrain ist bittersüss, eingängig und kann Gänsehaut verursachen. 🙂
Besonders hervorheben möchte ich auch den Song „Pink Rabbit“ – besonders pianolastig, laid back und sehr melancholisch und gleichzeitig mit einer Prise Hoffnung gespickt.
Dieses Album ist homogen, sehr luftig und leicht, auch weniger ängstlich als seine Vorgänger – man hat das Gefühl The National haben zu sich gefunden.
Tracklist:
1. I Should Live In Salt
2. Demons
3. Don’t Swallow The Cap
4. Fireproof
5. Sea Of Love
6. Heavenfaced
7. This Is The Last Time
8. Graceless
9. Slipped
10. I Need My Girl
11. Humiliation
12. Pink Rabbits
13. Hard To Find
Bandmitglieder:
Matt Berninger – Gesang
Aaron Dessner – Gitarre
Bryce Dessner – Gitarre
Scott Devendorf – Bass
Bryan Devendorf – Schlagzeug
Gründung:
1999