Band: Nasturtium
Album: Please Us
Genre: Drone / Ambient
Label: Room40
VÖ: 17. September 2021
Webseite: Instagram
Niemals ist es die heile Welt, die auf „Please Us“ verspochen wird, zugleich ist die Musik keinesfalls das Abbild der kompletten Destruktion. Die beiden Künstlerinnen Erin Dawson und Geneva Skeen, welche sich in den Anfängen der Pandemie kennenlernten, legen als Nasturtium das gemeinsame Debütalbum vor und untersuchen mit der instrumental experimentellen Musik die zwischenmenschliche Beziehung und die sozialen Einflüsse unserer Umwelt. Drone, Ambient, Folk und akustische Passagen als mäandernde Kompositionen, aufgeraut und zärtlich in ergänzender Weise.
Benannt nach der Brunnenkresse, fühlt sich die Musik von Nasturtium wie ein Gewächs an. Einzelne Gitarrenspuren und Streicherpartituren schälen sich aus den Texturen und Flächen, dröhnende Sounds bilden die erste Wahrnehmung. Dem Post-Rock ähnlich faltet sich „Across Withered Grass“ auf, bevor „I Remember Everything, Almost Constantly“ organisch beginnt und mit Effekten die Klänge verfremdet. Wie auf dem Cover scheinen die einzelnen Tonspuren tiefer in die Welt einzudringen, verfestigen sich und suchen Nährstoffe im Erdreich.
Das kurze „The Seat of Compassion“ zeigt die abstrakte und von den definierenden Strukturen losgelöste Seite des Albums, „Masseter“ bringt die Ahnung des Sturms mit der herrschenden Ruhe und Zufriedenheit zusammen. Die emotionalen Erkundungen von Nasturtium werden in solchen Passagen greifbar, bevor die Musik wieder eine abweisende Form einnimmt, die man trotzdem nicht missen möchte („Earth Priority“). Die klingende Kollaboration der beiden Frauen zieht den Vorhang beiseite und lässt ungewohnte Laute entstehen, nach deren Genuss man sich wohl fühlt.
Tracklist:
1. Across Withered Grass
2. I Remember Everything, Almost Constantly
3. The Seat of Compassion
4. Masseter
5. Earth Priority
Bandmitglieder:
Erin Dawson
Geneva Skeen
Gründung:
2021
Text: Michael Bohli