Band: Nadja
Album: Luminous Rot
Genre: Doom / Drone
Label: Southern Lord
VÖ: 21. Mai 2021
Webseite: nadjaluv.tumblr.com
Kann sich etwas zersetzen und gleichzeitig leuchtend, anziehend sein? Nadja sagen ja und liefern mit dem düsteren Album „Luminous Rot“ die künstlerischen Grundlagen. Aidan Baker und Leah Buckareff haben sich erneut dazu hinreissen lassen, die Welt des Doom-Rock und der Drones mit Eleganz zu füttern. Atmosphärische Musik ist entstanden, welche den 2005 eingeschlagenen Weg auf interessante Weise fortführt und nicht nur die schimmligen Stellen Berlins zum Beben bringt. Bereits nach dem minutenlangen Intro sind die Synapsen heiss und der Körper aufgeladen.
Böse Verzerrungen, Lärm und Rauschen gehören zu den essentiellen Bestandteilen von Nadja, von ihrem Studio in Lichtenberg aus untersuchen sie die klanglichen Unterwelten und mischen meditative Wiederholungen mit Post-Rock, Sludge und verträumten Wahrnehmungen. Der Titelsong „Luminous Rot“ wagt sich dank starkem Rhythmus und Gesang in die greifbare Umgebung, jeder Kontakt sorgt aber für versengte Stellen. Tiefer in die Rückkopplungen wagt sich das längste Stück des Albums, „Cuts On Your Hands“ reizt einzelne Töne ewig aus und stolpert durch die Senken im Boden.
Nadja nutzen ihre Klangschichten geschickt für verzweigte Erzählungen mit Schauer und Schatten, verleihen den fünf Songs auf „Luminous Rot“ gleichermassen die nötige Wärme. Wie das tiefe rot auf dem Cover fühlen sich die Kompositionen anziehend an. Sogar in den Momenten, in denen sich die Musik wie ein Koloss aufstellt und über den Ländereien thront („Dark Inclusions“). Kanadische Kunst aus Europa, für den wohligen Schauer in der Sonne.
Tracklist:
1. Intro
2. Luminous Rot
3. Cuts On Your Hands
4. Starres
5. Fruiting Bodies
6. Dark Inclusions
Bandmitglieder:
Aidan Baker
Leah Buckareff
Gründung:
2005
Text: Michael Bohli