Midira Records / VÖ: 23. November 2018 / Drone
wearebolt.com
Text: Michael Bohli
Wörter oder Namen, die werden gleich komplett weggelassen – schlussendlich ist die Musik von N und [ B O L T ] die komplette Abkehr einer eloquenten Erklärung. Nicht im Kopf, sondern in dem Magen finden die Tracks statt – nicht theoretisch seziert, sondern gefühlt müssen sie werden. Mit „(Nameless Release)“ passiert nun während vier Tracks genau dies, die Drones erobern den Menschen zurück. Düster, hoffnungslos und ohne Gnade.
Bereits zum dritten Mal haben die Musiker von [ B O L T ] und N gemeinsam ein Album aufgenommen, das zwar ohne Titel, dafür aber mit tierischem Hinweis auftritt. Nach „Der Hase“ und „Das Hörnchen“ fliegt man nun mit der „Krähe“ durch die Untiefen der Schallwellen – immer laut aufschreienden Saiten ausweichend, immer die tiefen Töne im Gefieder spürend. Gitarren und Bass bestimmen das Leitmotiv, eine Maschinerie an Effekten und Gerätschaften nimmt sich den einfachen Riffs an. Vier Mannen kämpfen gegen die Stille, wagen sich aber auch in die Reduktion.
Oft ist es die Einfachheit, welche die Drones auf diesem Werk so eindrücklich macht. Man wiegt sich zusammen mit dem schleppenden Tempo in Sicherheit, der zweite Track hypnotisiert mit seinen Widerholungen. N und [ B O L T ] versinken sogar in einzelne Anschläge und Töne, bevor dann alles in Rückkopplungen und Eruptionen untergeht. Was das Gefühl von Doom in sich trägt, das ist immerzu schwarz und unheilbringend. Herrlich also.