Kill Rock Stars / VÖ: 17. Februar 2023 / Singer-Songwriter
maitamusic.com
Text: Patricia Leuchtenberger
Ziemlich genau ein Jahr nach dem Release von „I Just Want To Be Wild For You“ der US-amerikanischen Singer-Songwriterin MAITA erscheint mit „Loneliness“ das akustische Pandon dazu. Dabei wurden alle elf Songs aus ihrer Umgebung entkoppelt, indem sie lediglich mit einer akustischen Gitarre eingespielt wurden. So findet der Longplayer von Maria Maita-Keppeler zum analogen Ursprung zurück, ohne dabei das Gesicht zu verlieren. Vielmehr nimmt er an Originalität, als auch an Klangvielfalt zu.
MAITA, ein Projekt aus Portland, schlägt sonst peppige Töne oft mit schnellem, aber klar strukturiertem Tempo an. Umso überraschender scheint es, dass sich Maita-Keppeler ihrer eigenen Stärke mit „Loneliness“ allem Anschein nach beraubt. Aber der Reiz von Indie-Folk-Bangern wie „Pastel Concrete“ oder „Honey, Have You Lost It All?“ ist ebenso in ruhigem Setting allgegenwärtig, wie in „Loneliness“ oder „Blue Has Gone Gray“: Das liegt an der enormen Erzählwärme, die die Künstlerin in ihre Songs hinein webt.
Introspektiv und intim zu spielen kann in kleiner oder großen Runde geschehen, beides hat MAITA ausnahmslos drauf. Die helle Stimme der Sängerin, die normalerweise in mehreren Aufnahmen accapella-artig zum Beat erzählt, ist nun auf eine einzige reduziert. Nichts ist nachproduziert, nichts nachträglich arrangiert. Was auf „Loneliness“ anders ist als „I Just Want To Be Wild For You“? Auch wenn die Songauswahl dieselbe ist, erzählt jeder Track nun eine andere nahbare Geschichte, voller Verletzlichkeit, Einsamkeit, Vielfalt – in Einsamkeit.