Refresh Records / VÖ: 18. März 2022 / Indie Rock
maggiegently.com
Text: Michael Bohli
Die Gitarre ist gehörig laut aufgedreht, die Stimme wird durch alle Emotionen geführt – bei Maggie Gently ist Indie Rock eine direkte und ehrliche Angelegenheit. Die Musikerin steht für das queere Leben in der Stilrichtung und singt über sehr persönliche Entscheidungen und Schwierigkeiten, die mental Gesundheit immer im Vordergrund. Klanglich in eine Schicht 2000er-Sounds gepackt, ist «Peppermint» eine Platte mit neun unterstützenden und empathischen Liedern. Unsicher, süss, träumerisch und kämpferisch zugleich, «Hold My Hand» reisst die Hürden nieder.
Das wirkliche Leben hält zu viele Hindernisse bereit, mit «Peppermint» versucht Maggie Gently Musik auf die Beine zu stellen, die trotz Rückschläge immer genügend Energie beinhaltet, um uns alle nach vorne zu transportieren. Mit Emo-Flair, Mainstream-Produktion und der nötigen Grösse sind die Kompositionen mehr als gefällig, «Don’t Have Time» und «My Favorite Song» lassen uns alle wieder jünger fühlen. Mit den Refrains, mit der Atmosphäre, mit gewissem Sturm und Drang. Und Pop kann die Frau eh, wie «About Leaving» es uns vor Ohren führt.
In ihrer Heimatstadt San Francisco aufgenommen und in Los Angeles ergänzt, drücken die Sonne und wärmende Stimmung in «Peppermint» immer wieder durch, trotz schmerzender Wahrheiten. Man hört Maggie Gently mehr als gerne zu, wenn sie Dinge direkt ausspricht («Dear You») und ihr Innenleben offenlegt («Worried»). Inspiriert von Künstlerinnen wie Snail Mail, Meditation und Autorin Meg Hayertz, als Unterstützung für uns alle.