Duchess Box Records / VÖ: 3. Dezember 2021 / Indie Rock
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Text: Michael Bohli / Artwork: Marco Leitermann
Willkommen beim heutigen Bastelprojekt mit dem Namen «Ich baue aus tollen Schweizer Bands eine famose Gruppe Deutschlands». Habt ihr Werkzeuge und Materialien bereit? Super. Dann bitte fügt der in der Verpackung beigelegten Form jeweils eine Handvoll Pulver von Annie Taylor und Steiner & Madlaina hinzu. Mischt dies mit Hommage-Stückchen der Sorten Krautrock, Indie und Neunzigerjahre, verschliesst die Form und schüttelt kräftig. Et voila! «Wasteland» heisst das Resultat und trägt den Namen von Laura Lee & The Jettes auf der Brust.
Geführt von Laura Lee an Stimme, Gitarre und Keyboard (man kennt die in Berlin lebende Musikerin von Gurr), musiziert sich das Quartett Laura Lee & The Jettes durch elf wunderbar lockere und doch bestimmte Lieder. Der Titelsong eröffnet das Debütalbum mit lauten Gitarren und lakonischer Weise, danach wird der Alternative Rock mit Pop aufgefächert, «Perry» kann herrliche Licks und mehrstimmigen Gesang vorweisen. Mit dem heimlichen Hit «Absolut» gelangt man zum deutschsprachigen Indie, ein bestärkendes Stück.
«Wasteland» ist ein Feld der Experimente, immer ins Gruppengefüge eingebracht und mit dem Gesang von Lee stimmungsvoll zusammengebracht. Langsame Momente wie «Adelaide» stehen Laura Lee & The Jettes gut zu Gesicht, grungig lärmende Takte ebenso («Cheap Wine»). Immer verspürt man in der Musik Freude und Selbstwertgefühl – bestes Beispiel dafür ist das schmissig-freche «Craigslist Boy». Kein Murren also bei diesem Projekt, sondern eine Vielfalt mit Herz.