Hardly Art / VÖ: 22. Oktober 2021 / Rock, Pop, Psychedelica
luzer.online
Text: Michael Bohli
Surf Rock, Sonne, sympathische Stimmen – bei La Luz ist man immer auf der entspannten Seite. Die Gruppe aus Seattle legt mit ihrem vierten und selbstbetitelten Album eine Erweiterung der Diskografie vor, welche die Gewohnheiten weiterführt, und vor allem an den Feinheiten des Sounds schraubt. Eine Kehrtwende ist es trotz der Präsentation also nicht, wobei die hippieesken Aspekte des Vorgängerwerkes «Floating Features» etwas zurückgehalten wurden.
Mehrstimmige Gesänge, eine herrlich brummende Basslinien und Spielereien aus dem Synthesizer; «The Pines» zeigt La Luz verspielt und melodienfreudig, das Album bleibt in allen zwölf Episoden geerdet. Man flattert nicht in wabernden Schwaden davon, «Yuba Rot» bringt den Wüstenstaub dazu, «Down the Street» ist eine verträumte Darbietung mit weiblicher Energie. In jedem Lied werden die Möglichkeiten frisch aufgestellt, jedes Instrument darf sich profilieren. Das resultiert in angenehmem Retro-Pop, in angedeuteter Psychedelica und in einer gemächlichen Darbietung.
Während sich die Inhalte auf persönliche Begebenheiten stützen und so die Verbindungen der drei Frauen auf dem Album gestärkt abbilden, klingen Stücke wie «Watching Cartoons» oder «Here On Earth» global passend. La Luz öffnen den Horizont und reiten am Ende bei «Spider House» mit grossartigen Klängen, die an die Anfänge von Portishead erinnern, als unerschütterliche Clique in Richtung Sonnenuntergang.