Hardly Art / VÖ: 11. Mai 2018 / Surf Rock, Pop
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Text: Michael Bohli
Wenn sich der Hörer gemeinsam mit den vier Musikerinnen auf das prophetisch betitelte Lied „California Finally“ einlässt, dann sind nicht nur Aussage des Albums, sondern Klangbild der Musik schon fast nötigend offensichtlich. Denn La Luz geben sich auf ihrem neusten Werk „Floating Features“ dem Surf Rock, vermengt mit viel Sonne und des lockeren Lebensstils des Hippie-Staates, komplett hin. Alle Stücke leben von hallenden Gitarren, begleitet von Orgel und Keyboard. Darüber legen die Damen ihren mehrstimmigen Gesang und tauchen in Batikwelten ab.
Dass sich trotz all diesen Reminiszenzen „Floating Features“ nicht in einer billigen Kopie der guten alten Zeit, in der wir noch jung waren und die Welt eine Spielwiese, verliert, verdankt man den unwiderstehlichen Liedern. „Greed Machine“ lässt La Luz mit Rhythmus und Takt auftrumpfen, „Loose Teeth“ entführt in den wilden Westen und „The Creature“ entlarvt alle Klischees im Sound von Lana Del Rey. Hier wird nicht konstruiert, hier wird geträumt und ausgelebt – und dabei die Drogen freiwillig bereitgelegt.
Mit den letzten beiden Songnamen „Walking Into The Sun“ und „Don’t Leave Me On The Earth“ geben La Luz somit auch gleich den perfekten Abschied und zeigen, hier wollen die Leichtigkeit und die Lebenslust im orangen Licht zelebriert werden. Lange Haare, weite Kleidung und ausdrucksvoller Tanz – diese Band lebt ihre Herkunft (Los Angeles) perfekt aus und weiss, wie man Gitarren stimmen und spielen muss. Ohne Hast und inmitten von grünen Pflanzen, schwebend halt.