Band: Kristofer Åström
Album: The Story Of A Heart’s Decay
Genre: Folk-Rock / Indie
Label/Vertrieb: Startracks
Veröffentlichung: 12. Februar 2016
Webseite: kristoferastrom.com
Der Schwede Kristofer Åström musiziert sich seit den 90er Jahren mit seiner Gitarre und Stimme in die Herzen der Hörer. In seinen Liedern findet er immer wieder das Gefühl der Abgelegenheit und schönen Einsamkeit. In seinem Leben hat sich aber mit der Geburt seines Kindes das Beisammensein verstärkt, eine Hoffnung die auch in „The Story Of A Heart’s Decay“ einfloss. Natürlich bleibt der Mann aber weiterhin unverkennbar.
Spannend ist der nicht wirklich hörbare Umstand, dass alles verwendete Equipment alt ist. Nichts durfte nach 1978 produziert werden, alle Songs wurden live eingespielt. Dies gibt dem Album ein wunderbares Mittendrin-Gefühl, eine organische Komponente des erdigen Rocks. Dieser traditionelle Ansatz ergänzt sich passend mit dem klassischen Songwriting von Åström – die Lieder kreisen immer um Refrain und Strophe und wagen nie einen Seitensprung. Schade ist, dass der Folk-Rock mit Herz dadurch nicht gross variieren kann.
Das Rampenlicht wird mehr durch die Arrangements oder Melodien übernommen, ein Umstand der wie in „For Tomorrow“ gut aufgeht. Auf die Dauer fehlt dieser Platte aber die Überraschung. Man hört sich unaufgeregt durch, platziert den Musiker zwischen Frank Turner und Konsorten und ordnet „The Story Of A Heart’s Decay“ geistig bereits bei den unzähligen anderen Alternative Rock-Scheiben ein. Schade, denn der Künstler versperrt sich hier selbst die Möglichkeit zu glänzen und aufzufallen.
Kristofer Åström ist ein sehr talentierter Sänger und Musiker, seine Lieder sind eingängig und wohlig wie immer – doch es reicht hier nicht aus. „The Story Of A Heart’s Decay“ kann die entstandenen Erwartungen der drei Jahre dauernden Pause nicht einlösen. Freunde des alltäglichen Rock greifen sicherlich zu, Menschen die sich gerne von neuem überraschen lassen werden hier wohl eher unbefriedigt auf der Veranda sitzen gelassen. Der Gipfel ist zwar in Reichweite, weiter als bis zum letzten Camp steigt man hier aber nicht auf.
Tracklist:
1. Fine Line
2. Razors Edge
3. For Tomorrow
4. Ghost Mess
5. Helliness
6. Olivia
7. A Battle (you and me is all we get)
8. Holograms
9. Cutthroat
10. Lioness Den
Bandmitglieder:
Kristofer Aström – Gesang, Gitarre
Gründung:
1997
Text: Michael Bohli