Band: Kobra Effekt
Album: Kobra Effekt
Genre: Rock / Mundart
Label: Mad Grizzly
VÖ: 8. Januar 2018
Webseite: Kobra Effekt auf FB
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Man kann es Andy Röösli nicht verübeln, dass er manchmal laut und wütend werden will. So wie wir mit unserem Leben und unserer Umgebung umgehen, kann es nicht mehr lange funktionieren. Dass der Basler Musiker seine neue Band somit Kobra Effekt nennt und damit das Phänomen der problemverstärkenden und nicht -lösenden Massnahmen als Banner nimmt, liegt auf der Hand – auch, dass die Musik der Gruppe gerne direkt und mit starker Verzerrung aus den Boxen klingt. Ganz vergessen geht aber der Mundart-Pop trotzdem nicht, das zeigt sich in der eingängigen Melodienführung und den direkten Texten.
Doch leider werden auch genau diese beiden Punkte auf „Kobra Effekt“, welches das erste Album der 2014 gegründeten Gruppe ist, oft zum kleinen Stolperstein. „Alles klar“ zum Beispiel bringt lärmige Gitarren und direktes Riffing mit sich, die gesungenen Zeilen wollen sich aber nicht so richtig in die Musik einfügen und die Wortwahl scheint etwas unglücklich zu sein. Viel besser wirkt der Einsatz von Kobra Effekt dann bei „So simmer“ oder „Schluuch“, Songs, die eher melancholisch und direkt an ihren Inhalt herangehen. Hier findet man schnell die Daseinsberechtigung der Platte.
Irgendwo zwischen nicht zu wildem Alternative Rock, ungeschöntem Pop und zeitgenössischem Mundart landen Kobra Effekt mit ihrer Musik und tun gut daran, Abgründe und Probleme anzusprechen. Und auch wenn sich die instrumentale Begleitung des Gesangs etwas anders anhört als im durchschnittlichen Schweizer Song, reicht es doch nie ganz zur Grosstat. Die Kompositionen hätten etwas mehr Feingefühl vertragen, das Album etwas mehr Abwechslung – aber vielleicht finden die Mannen ja bei ihrem Zweitling dann die Quelle des Glücks.
Tracklist:
1. In Dere Stadt
2. Nur Für Di
3. Alles Klar
4. Wiene Blanke Närv
5. So Simmer
6. Wenni Numme Chönnt Wenni Will
7. Uffem Bänkli Vor Diim Huus
8. Schluuch
9. Uffem Wäg
10. Eimol Meh
Bandmitglieder:
Andy Röösli – Gesang
Marco Anklin – Gitarre
Reto Mägli – Bass
Philipp Gut – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli