Rhythm Section International / VÖ: 28. Oktober 2022 / Trip-Hop
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Text: Michael Bohli
Der Aussage «Accept Me As I Am» Folge zu leisten, ist sehr zu empfehlen – in fast allen Belangen des Lebens. Doch als Verfasser einer Albumkritik kann man trotzdem nicht komplett still sitzen bleiben, viel zu meckern gibt es bei der Veröffentlichung von Klein Zage aber nicht. Der Trip-Hop von Sage Redman ist mit Indie-Flair versehen, lehnt sich in den Dreampop und bleibt in gleichem Masse cineastisch wie intim. Ihre bisherig gemachten Erfahrungen im Musikbusiness werden auf dem Debütalbum «Feed The Dog» gebündelt hörbar gemacht.
Von der zurückhaltenden Piano-Komposition «Sand» zum bereits erwähnten und nach vergangenen Jahrzehnten klingenden, versteckten Hit gibt es auf «Feed The Dog» neun Schmuckstücke zu entdecken, die von Klein Zage in warmer und handgemachter Produktion eingespielt wurden. Das Schlagzeug darf mal wuchtig und direkt sein, die Gitarre wie ein Signalton klingen – «Prince» bringt die Vibes von London in das Schaffen der in New York City lebenden Künstlerin zurück. Im Gegensatz zu anderen Platten aus dem Trip-Hop wird es hingegen selten destruktiv.
Persönliche Erfahrungen von Klein Zage werden mit Pop und Shoegaze versehen, «Make Me Better» kumuliert in angenehm schrägen Klängen und einem schunkelnden Takt. Gemeinsam mit der Künstlerin bewegt man sich durch die Räumlichkeiten auf «Feed The Dog» und geniesst die ausufernden Verzierungen und reduziert gehaltenen Formen. «Bored, With You», das gibt es mit der Platte nicht.