Band: King Gizzard & The Lizard Wizard
Album: Infest The Rats‘ Nest
Genre: Heavy Metal / Garage / Psychedelic Rock
Label: Flightless
VÖ: 16. August 2019
Webseite: kinggizzardandthelizardwizard.com
„There Is No Planet B!“ Das ist keine Warnung, das ist die brutale Wahrheit, welche uns King Gizzard & The Lizard Wizard zu Beginn ihres 15. Studioalbums entgegenschmettern. Für diese Aussage spielen die Australier nicht nur so hart auf wie bisher nie in ihrer Karriere, sie haben den ironischen Unterton von „Fishing For Fishies“ gleich komplett weggelassen. Jetzt regieren die Metalgitarren, jetzt wird wild drauflosgehämmert, jetzt bricht der Kult aus und reisst das gesamte Universum an sich. Das freut nicht nur Elon Musk, „Infest The Rats‘ Nest“ ist zugleich eine nötige Warnung.
Geliefert werden die Hinweise mit den Fäusten, King Gizzard & The Lizard Wizard ruhen nach dem rumpelnden Opener „Planet B“ auf keine Weise und nutzen die Kindheitsliebe zum Thrash Metal, um den bandeigenen Sound in die bösen Achtzigern zu transportieren. Lyrisch hingegen reisen wir mit den Musikern nicht nur in die desaströse Zukunft, eine Umgebung in der das menschliche Handeln den ökologischen Kollaps provoziert hat, sondern sogar auf den Mars. Terraforming und Organ-Plantagen, harte Gitarrenriffs und Shredding mit davonpreschenden Rhythmen, da hilft auch „Venusian 1“ nicht.
„Infest The Rats‘ Nest“ ist trotz all diesen Aspekten aber kein schwarzmalerisches und depressives Album, sondern oft mit Witz durchzogen. King Gizzard & The Lizard Wizard wissen um den globalen Zustand Bescheid, nutzen die Vorbildfunktionen von Metallica und Slayer geschickt dazu, unser Handeln zu kritisieren und ihren Helden nachzueifern. Das ist zwar klanglich ungewohnt, aber eine neue Entwicklung voller Lust – mit herrlichen Songs wie „Perihelion“. Dazu würde sogar Flash Gordon freiwillig die Seiten wechseln und schlachtend durch das Sonnensystem reisen.
Tracklist:
1. Planet B
2. Mars For The Rich
3. Organ Farmer
4. Superbug
5. Venusian 1
6. Perihelion
7. Venusian 2
8. Self-Immolate
9. Hell
Bandmitglieder:
Stu Mackenzie – Gesang, Gitarre und Flöte
Ambrose Kenny-Smith – Harmonika und Gesang
Cook Craig und Joey Walker – Gitarre
Lucas Skinner – Bass
Eric Moore und Michael Cavanagh – Schlagzeug
Gründung:
2012
Text: Michael Bohli