Band: Kid Ikarus
Album: Playback Dreams
Genre: Post-Rock / Electro
Label/Vertrieb: Ikarus / Irascible
VÖ: 22. April 2016
Webseite: Kid Ikarus auf FB
Schwerfällig, schleppend und mit tiefen Schlagzeugschlägen kämpft man sich durch „Master Blaster“. Ein Klangbild, das man so nicht direkt hinter der goldenen Folie einer Rettungsdecke vermutet hätte. Schliesslich steht dieses Material auch heute noch für eine Vision der Zukunft und wirkt fremdartig. Doch bereits mit „Endless Fun“ lösen Kid Ikarus diese Erwartung vom Coverbild ein, man gleitet über Synths durch Strassenschluchten und fliegt wie in einem Raumschiff zwischen Gitarren und Schlagzeug umher.
„Playback Dreams“ ist das dritte Album der Gruppe aus Zürich und fühlt sich oft wie ein Traum an. Nach Jahren voller Besinnung und Herumtüfteln stehen die sieben neuen Lieder von Kid Ikarus für einen spannenden Aufbruch. Der Post-Rock wird etwas nach hinten gerückt, die Electronica übernimmt das Steuer und führt Musiker und Hörer in Gebiete, in denen die Musik noch aus Geheimnissen besteht. Natürlich bleiben die Songs instrumental, sind aber stark verdichtet und bieten viele Überraschungen. Mit intelligentem Aufbau, immer wieder wechselndem Fokus und einem guten Gespür für Dramaturgie erschufen die Zürcher hier aufregende Musik.
Kid Ikarus lassen sich aber nicht immer brav an den Zügel herumführen, sondern wagen auch einen Ausbruch mit Energie und Kraft. Somit wächst „Playback Dreams“ gerne über sich hinaus und wirft einen längeren Schatten als der Prime Tower. Man sollte sich von den Keyboards und Bässen mit 80er-Flair nicht stören lassen, denn genau diese Färbungen verleihen der Band eine frische Atmosphäre und Eigenständigkeit. Offensichtlich sind ihre Flügel nicht mit Wachs zusammengebaut.
Tracklist:
1. Master Blaster
2. Endless Fun
3. Lizzzard Of Ozzz
4. Soft Power
5. Easter Eggs
6. Sweet Secrets
7. Blaster Master
Bandmitglieder:
Patrik Küng – Gitarre, Synthesizer
David Gnesa – Gitarre, Synthesizer
Emanuel Gyger – Bass, Synthesizer
Manuel Clausen – Schlagzeug, Gitarre
Gründung:
2004
Text: Michael Bohli