Band: Jonathan Bree
Album: After The Curtains Close
Genre: Pop
Label: Lil‘ Chief Records
VÖ: 17. Juli 2020
Webseite: jonathanbreemusic.com
Je öfters man sich den Liedern auf „After The Curtains Close“ widmet, desto mehr grosse Momente schälen sich heraus. Der Lala-Gesang bei „In The Sunshine“ etwa, oder die anrüchige Stimmung bei „No Reminders“. Schnell vergleicht man diesen Sechzigerjahre-Pop mit dem Schaffen von Warhaus, bei Jonathan Bree stecken aber ältere Einflüsse in der DNS. Leonard Cohen etwa, oder der Produktionsüberschwall eines Phil Spector, inklusive Orchester. Das französische Chanson darf man ebenfalls nicht vergessen, perfekt um elegant zu schwofen.
Was bei den zwölf Liedern schnell geschehen ist, oder das leicht laszive Räkeln auf der kuschligen Decke. Meist allerdings verbringt man die Minuten bei Jonathan Bree allein, denn in seinen Liedern lauert eine Spur Einsamkeit und Melancholie. Popmusik, die man zwar gerne teilen möchte, dann aber doch schützend in den eigenen Armen hält. So ist „Kiss My Lips“ mit Princess Chelsea am Gesang das persönliche Geschenk, süss und voller unerfüllter Träume. Der Tanz führt von da durch verlassene Clublokale, an versteckten Gesichtern vorbei, direkt in das Scheinwerferlicht.
Veraltet sind die Songs von Jonathan Bree trotz ihrem Erbgut nicht, das merkt man bei „Cover Your Eyes“ und seinem Achtziger-Vibe, das weiss die tolle Produktion zu verhindern. Die Synthesizer klimpern, die Gitarren begleiten Brees tiefe Stimme mit unaufgeregten Akkorden, in der Luft schimmert alles wunderbar silbern. Zwischen dem Funkeln die Schatten, die dunklen Seiten des Poplebens – ohne Überhand zu nehmen, dafür mit umso mehr Faszination.
Tracklist:
1. Happy Daze
2. Heavenly Vision
3. Waiting on the Moment
4. Kiss My Lips
5. Until We’re Done
6. In The Sunshine
7. Meadows in Bloom
8. Cover Your Eyes
9. Children
10. 69
11. No Reminders
12. After The Curtains Close
Bandmitglieder:
Jonathan Bree
Gründung:
1998
Text: Michael Bohli