Sacred Bones Records / VÖ: 14. Oktober 2022 / Soundtrack
theofficialjohncarpenter.com
Text: Michael Bohli
Und jährlich schnetzelt Michael. Wir sind erneut im grusligen Oktober angelangt, die Kürbisse grinsen uns an, die Kleinstadt Haddonfield wird zum unzähligen und scheinbar letzten Mal vom hausgemachten Serienkiller heimgesucht. «Halloween Ends» schliesst die Filmreihe um den bestialischen Mörder Michael Myers (scheinbar) ab und schliesst das Horrorbuch, das von John Carpenter 1978 geöffnet wurde. Erneut zeigt sich der Maestro für die Filmmusik verantwortlich, unterstütz von Cody Carpenter und Daniel Davies.
Gemäss den Mechanismen des Slasher-Films hat sich bei «Halloween Ends» gegenüber dem ersten Teil von vor 45 Jahren wenig geändert, Jamie Lee Curtis ist wieder da, die langen Messer dringen genüsslich in die Körper unschuldiger (meist junger) Menschen ein, das Cover des Soundtracks ist in Schwarz und Orange gehalten. Ähnlich sieht es bei der musikalischen Front aus, John Carpenter, Cody Carpenter und Daniel Davies werfen noch einmal die Synthesizer, elektrischen Gitarren und unheilgeschwängerten Sounds ins Spiel. Immer wieder drückt «Halloween Ends (Main Title)» durch, immer lauert das Böse.
Wirkliche Unterschiede zur letzten Platte der Reihe «Halloween Kills» findet man selten, einzelne Stücke wie «The Procession» verbinden die Zutaten sehr stimmungsvoll, andere wie «Bye Bye Corey» bleiben Skizzen. Kurzgehaltene Tracks, pochende Bässe und stechende Melodien sind die Markenzeichen von John Carpenter, Cody Carpenter und Daniel Davies, das meiste klappt ohne die Bilder nicht so gut. So gilt bei der Filmmusik wie der Hollywoodproduktion selbst: Wer sich auf die erneute Begegnung mit Myers freut, der findet auch am Soundtrack Gefallen. Zum letzten Mal. Oder?