Band: jik
Album: cnidae
Genre: Electronica / Ambient
Label: Ransom Note
VÖ: 26. Juni 2020
Webseite: jik bei Soundcloud
Der Musik von jik Kühle vorzuwerfen, bloss weil das Duo aus Polen stammt, wäre vermessen. Sehr wohl aber klingen die Tracks des Debütalbums „cnidae“ immer wieder leicht distanziert und klar, wie im Wasser schwebend. Was mit dem Werktitel einhergeht, bezieht sich die Bezeichnung auf spezifische Zellen im Körper von Quallen, Korallen und weiteren Lebewesen in den weiten Gewässern. Eine lebhafte Erfahrung wird einem mit den acht Kompositionen geboten, in gewissen Teilen exotisch anmutend und bunt schillernd.
Zwanzig Minuten dauert die Ambient-Reise „wspomnienia“ an, bei der man immer wieder das Gefühl hat, die elektronischen Klänge verstecken sich blitzschnell hinter Schatten und Steinen. Präsenter bleiben „jedynka“ und „przejście“ dank weichen Beats und reduzierter Perkussion. Niemals werden jik rastlos, ihre Musik ist stets eine entspannte Partie. Electronica aus rohen Entwürfen, mit viel Feingefühl zu vielschichtigen Gestalten weiterentwickelt.
„organellum“ ist das langsame Pulsieren in den Blutbahnen, eine Viertelstunde zur Entschleunigung. „kumkwat“ begibt sich neugierig zum Strand und sucht nach neuen Freunden. Man wippt beim Genuss von „cnidae“ mit den Füssen, muss sein Getränk aber niemals abstellen. Das Album von jik eignet sich sehr wohl als Begleitung für den launigen Nachmittag in der Sonne, funktioniert aber in dunklen und gesellschaftslosen Stunden gleichermassen. Und am Ende wird man mit „momenty zgrania i niezgranial“ sanft in seine Träume entlassen.
Tracklist:
1. jedynka
2. kumkwat
3. organellum
4. arp
5. wspomnienia
6. ibid
7. przejście
8. momenty zgrania i niezgrania
Bandmitglieder:
Paula Polak
Bartosz Nowak
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli