Band: JG Thirlwell & Simon Steensland
Album: Oscillospira
Genre: Experimental / Prog / Post-Rock
Label: Ipecac Recordings
VÖ: 24. April 2020
Webseite: foetus.org / simonsteensland.com
In der Stilrichtung der epischen Musik bieten Bands Kompositionen an, die direkt aus Filmtrailern gefallen zu sein scheinen. Orchestral, überbordend und immer mit aufgebauschter Spannung – „Oscillospira“ versucht dies nicht zu erreichen. Die Zusammenarbeit zwischen den Künstlern und Musikern JG Thirlwell und Simon Steensland könnte zwar aus einem Film stammen, zielt aber weder auf billige Effekte noch neumodische Qualitäten ab. Zugleich experimentell cineastischer Rock wie Fusion, mit grosser Laufzeit und vielen Emotionen.
Der in Brooklyn lebende Komponist JG Thirlwell kennt sich mit Soundtracks aus, aber auch den Proggrössen vergangener Jahrzehnte. Einflüsse wie King Crimson mischen sich in die Klänge, „Catholic Deceit“ beweist dies sofort. Zusammen mit dem schwedischen Komponisten Simon Steensland wurden Lieder geschaffen, die durch virtuoses Schlagzeug- und Bassspiel mit Orchester und Chorgesang mystisch aufgeladen und zu lebenden Kreationen wurden. Vieles erinnert an die Zeiten des Giallo, als Bands wie Goblin blutige Bilder untermalten.
Leicht unheimlich, immer mit einer gewissen Elektrizität versehen, so präsentiert sich „Oscillospira“. Langsame Anfänge werden intensiver, verschrobene Takte mischen sich über die klaren Linien („Night Shift“). Die Kollaboration von JG Thirlwell und Simon Steensland ist nicht nur für Geniesser des avantgardistischen Kinos geeignet, sondern für Liebhaber der experimentellen Rockmusik Marke Siebzigerjahre. Ein interessantes und nicht leicht zu zähmendes Album.
Tracklist:
1. Catholic Deceit
2. Heron
3. Night Shift
4. Papal Stain
5. Heresy Flank
6. Mare
7. Crystal Night
8. Redbug
Bandmitglieder:
JG Thirlwell
Simon Steensland
Gründung:
1978 / 1992
Text: Michael Bohli