Band: Holygram
Album: Holygram
Genre: Cold Wave / Post-Punk
Label/Vertrieb: Reptile
VÖ: 17. Februar 2017
Webseite: holygram.band
Eigentlich erschien diese Debüt-EP bereits 2016, doch dank Reptile Music kommen nun endlich auch Hörer mit CD-Spieler in den Genuss dieser wunderbaren Scheibe voller Cold Wave und Post-Punk. Holygram, fünf Musiker aus Köln, die sich 2015 zusammengefunden haben, lassen nämlich mit diesen fünf Liedern die guten Zeiten der Kellerdisco und der Krautrock-Fantasien in den Keyboards neu aufleben. Mit dabei sind dieses Mal sogar noch vier Remixe.
Aber für die wahre Genialität dieser Musik wären solche Neubearbeitungen eigentlich gar nicht nötig, funktionieren die Songs von Holygram doch auch perfekt ohne scharfe Beats und knackige Sequenzer. In Lieder wie „Hideaway“ oder „Daria“ werden nämlich Einflüsse zwischen Neu! und New Order wunderbar aufgeschnitten und nach einer wohl überlegten Operation wieder neu zusammengeschlossen. Da dürfen stoische Schlagzeug-Rhythmen auf verhallte Gitarren treffen, der Snythie stellt sich kühn an die Bar und wartet, bis ihn der Sänger mit Popwärme umgarnt.
„Holygram“ will somit nicht nur die missmutigen Denker ansprechen, sondern lockt auch alle, sich drehend auf der Tanzfläche zu bewegen. Dass man dazu ultracool die Zigarette zwischen den Fingern hält und sich der Rauch immer mehr mit dem Nebel der Zeit vermischt, passt umso besser zu heimlichen Hits wie „Still There“. Da Holygram ihre Musik ohne PC-Unterstützung spielen und sehr wohl noch viele Überraschungen im Ärmel bereithalten, ist diese EP nicht nur Einstiegsdroge, sondern auch wundervolle Verheissung in grauen Schattierungen.
Tracklist:
1. Hideaway
2. Daria
3. Acceleration
4. Still There
5. Distant Light
6. Acceleration (D’Evoé Remix)
7. Still There (Blind Delon Remix)
8. Daria (Bob Humid’s No Control Remix)
9. Still There (Dreamed By Box And The Twins)
Bandmitglieder:
Patrick Blümel – Gesang
Pilo Lenger – Keyboard
Bennett Reimann – Bass
Marius Lansing – Gitarre
Sebastian Heer – Schlagzeug
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli