Band: Hippie Trim
Album: Cult
Genre: Post-Hardcore
Label: Redfield
VÖ: 29. November 2019
Webseite: hippietrim.com
Sie kamen aus dem Nichts, für mich zumindest, ohne, dass ich jemals ahnen konnte, was mich bei „Cult“ erwarten würde. Klar, spätestens seit der „Wave“ aus Amerika spricht man wieder in allen Ländern vom Post-Hardcore, vom Pop-Punk, doch was Hippie Trim aus Düsseldorf mit ihrem Debütalbum vorlegen, das überflügelt so manche Vorbilder. Frisch und direkt, mit zehn Liedern in einer knappen halben Stunde und ohne jemals einer falschen Vorstellung von Geltungsdrang oder Egozentrik zu verfallen.
Das grossartige Melodienverständnis und die Dringlichkeit, welche die Musiker an den Tag legen, machen aus der Scheibe ein Sturm an Emotionen und Begehren. Mit kurzen Songlängen und schnellen Gangarten beweisen Hippie Trim, dass bekannte Zutaten immer noch für Glücksgefühle sorgen können. Nicht nur musikalisch ist es sinnig, will die Gruppe als Boyband bezeichnet werden, versteckt sich hier weder Frontmann Malte Unnasch noch eine Textzeile hinter falschen Werten und Philosophien. Wie im Post-Hardcore üblich, werden schwierige Themen wie Depressionen oder das falsche Verhalten der Gesellschaft beschrien – niemals aber belehrend.
„Can’t Stop“ reisst mit dem Schlagzeug die Schutzmauern nieder, um mit den Gitarren im Refrain einen sicheren Hafen zu bieten, „Jersey Girls Don’t Pump Gas“ lebt die simple Weise auf harmonische Art aus. Jedes Lied auf „Cult“ hat seine Reize, seine Wendungen, Hippie Trim zeigen, dass es auch anders gehen kann. Mit melancholischer Grundhaltung, aber nie verloren oder gar im Versuch aufzugeben. Die Einladung, diesem Kult zu folgen, kann man nur mit viel Freude annehmen, es vereinfacht und bereichert das Leben.
Tracklist:
1. Supersonic
2. Can’t Stop
3. Nobody
4. Tools Will Be Tools
5. Jersey Girls Don’t Pump Gas
6. Blasphemy feat. Patrick Kindlon
7. Silver Spoon
8. Join The Cult
9. Wicca
10. All The Same
Bandmitglieder:
Malte Unnasch – Gesang
Moritz Mewes – Gitarre
Lukas Andrzejewski – Bass
Luc Jouon – Schlagzeug
Gründung:
2019
Text: Michael Bohli