Noisolution / VÖ: 22. Mai 2020 / Alternative Rock, Grunge
hathors.info
Text: Michael Bohli
Vor drei Jahren waren wir sehr von „Panem Et Circenses“ angetan, und vor allem von der ungezähmten Energie der Truppe. Im aktuellen und schwierigen Jahr 2020 sind Hathors aus Winterthur endlich wieder mit einem neuen Album zurück, aber nicht viel ist beim Alten geblieben. Marc Bouffè sorgt an Mikrofon und Gitarre weiterhin dafür, dass man sicher durch die Rockkeulen geführt wird, ansonsten wurden Besetzung und atmosphärische Ausrichtung neu angedacht. „Grief, Roses & Gasoline“, eine laute und gitarrenlastige Aussage zur heutigen Welt, emotional und mitreissend.
Den Abzug zu drücken, die Misere zu verlassen – ein abschliessender Knall und weg. Hathors zeigen als Trio, wie es gegenteilig im Leben geht, wie man weiterkämpfen kann. Mit ihrer Mischung aus Alternative, Grunge, Garage und sonstigem Rock rasen sie durch die Situationen, bringen wunderbare Melodien zwischen den Krawall und fragen: „Where Were You“? Was hast du gemacht, als alles zusammengebrochen war? Den Körper hoffentlich vor den Lautsprechern geschüttelt, denn, wenn sich die Musiker durch „Revolver“ wälzen, oder punkig „Rock This Town“ anstimmen, kann man sich nur in die Mitte stürzen.
Die Hathors, welche neu mit Dominique Destraz am Schlagzeug und Marco Naef an den Basssaiten umherwirbeln, finden immer neues Vergnügen in dem Chaos („The Valley“), oder schneidern aus tiefgestimmten und stark verzerrten Riffs gleich gnadenlose Ohrenwürmer („It Takes Forever“). Was beweist, dass doch nicht komplett alles anders wurde, beherrschen die Mannen das Spiel mit dem Zuckerbrot und der Peitsche weiterhin phänomenal.
Zur aktuellen Situation und der neuen Scheiben durften wir mit Marc Bouffè ein Interview führen. Dies findet ihr hier.