Band: Happy.
Album: Imposter Syndrome
Genre: Emo / Pop-Rock
Label: Rude Records
VÖ: 30. Oktober 2020
Webseite: Happy. bei FB
Nie den Schlaf finden, das eigene Gleichgewicht verloren zu haben, zwischen all dem Lärm untergehen – mit „Imposter Syndrome“ versuchen sich Happy. an positiv klingenden Liedern zu schwierigen Aussagen. Wie es sich für Emo gehört, wird kein Blatt vor den Mund genommen und eine falsche Darstellung von Fröhlichkeit gleich in die Tonne getreten. Ja ok, der Pop-Rock, den das Trio aus Amerika spielt, ist voller Antrieb und Dur-Passagen. Textlich werden allerdings keine Süssigkeiten verteilt.
Depression, Ängste und Sucht – wie eine Liste lassen sich die psychologischen Blockaden abhaken. „Sick Is The New Sane“ heisst das erste Lied auf dem zweiten Album von Happy., eine Aussage, die unsere westliche Gesellschaft treffend beschreibt. Trotzdem wird man weiterhin ausgegrenzt, wenn man sich mit der funktionierenden Struktur nicht mehr anfreunden kann. Wie weiter? Probleme ansprechen, empathische Hilfe suchen, davon handelt diese Platte. Was die zügigen Lieder erklärt, mit ihren Pop-Punk und College-Stimmungen, immer relativ schnell gespielt und nie um Eingängigkeit verlegen.
Es könnten Sum 41 oder Green Day sein, „Dull Boy“ ist aber Happy. Der Pop-Punk hat seinen Platz auf „Imposter Syndrome“, Stücke wie „After School Special“ gefallen dem Teenager. Es hilft, wenn man sich Haarsträhnen bunt gefärbt hat und zwischen Skatepark und Sonnenuntergang pendelt. Dann entfaltet die Musik ihre perfekte Wirkung, wie es das Genre verlangt. Was alle mitnehmen können: Seid keine Betrüger, bleibt wahrhaftig und steht zu euch selbst.
Tracklist:
1. Sick Is the New Sane
2. A Cure For Wellness
3. Hooky
4. LiarLiar
5. Dull Boy
6. Background Noise
7. After School Special
8. April Is For Fools
9. June Gloom
10. Black Picket Fence
Bandmitglieder:
Tate Logan – Gesang
Sean Bowick – Schlagzeug
John Palmer – Gitarre
Gründung:
2016
Text: Michael Bohli