Band: Guy Mandon
Album: Stream
Genre: Pop / Mundart
Label: Radicalis
VÖ: 3. November 2017
Webseite: guymandon.com
Eine gewisse Menge an Schmutz in seine Musik einzubringen ist ja seit längerem wieder zeitgemäss, sei dies nun durch Soul- oder Funk-Einflüsse oder Synthies, die wie vom Flohmarkt klingen. Und nachdem Jeans For Jesus mit ihrem digitalen Mundartpop die Szene sowieso umgekrempelt haben, sind wieder alle Möglichkeiten offen. Das nutzt auch Basler Lucien Montandon unter seinem Alter Ego Guy Mandon mehr als gerne aus und zeigt mit seiner ersten Scheibe „Stream“ tanzbaren Pop voller schweizerdeutscher Verse.
Nicht selten wagt er sich dabei in die Nähe der Berner, entrümpelt seine Stücke wie „Ich heb de Beat fescht“ von allen unnötigen Zutaten und lässt lieber Keyboards und Drumcomputer schlank auftreten. Ob das Resultat dabei eher abstrakt und rhythmusbetont daherkommt („D’Gülle vom Schraner“) oder gleich in die Hitparade der Achtziger einsteigt („Memory Boy“), Guy Mandon braucht keine Band. Bekannt durch die Band Alt F4 oder sein Projekt Octanone hat er genügend Erfahrung gesammelt, um in Songwriting und Produktion zu brillieren.
Auf „Stream“ regiert dabei oft eine angenehme Zurückhaltung, Lieder schweben knapp über dem Boden und laden zum Genuss ein. Da passt es perfekt, dass Guy Mandon nach Ausflügen zu Crimer oder Hermann mit „Planets“ dann im instrumentalen Electronica-Ambient landet und zeigt, dass auf diesem Album auch die Experimente eine wichtige Rolle spielen. Offene Geister und Hörer ohne Berührungsängste vor dem Retro-Futurismus kommen hier eindeutig auf ihre Kosten. Und dank Liedern wie „Kokosfett“ gibt es auch etwas zum Schmunzeln.
Tracklist:
1. Memory Boy
2. D’Gülle Vom Schraner
3. Punkt
4. Lueg Doch Gnau
5. Chriesiland
6. Planets
7. Kokosfett
8. Zrugg Zo Dem
9. Ich Heb De Beat Fescht
10. You
11. Stream
Bandmitglieder:
Lucien Montandon – Gesang und Instrumente
Gründung:
2016
Text: Michael Bohli