Band: GUO
Album: GUO4
Genre: Experimental / Noise
Label: Mute
VÖ: 20. September 2019
Webseite: guomusic1.bandcamp.com
Kurz vor dem Ende ist es noch nicht vorbei, die aufkommende Leerstelle wird sofort wieder mit brodelnden Rückkopplungen und verzerrten Lauten gefüllt. Während den gesamten 22 Minuten ist dieses Einzellied-Album aufwühlend, lärmig und avantgardistisch. Die drei Musiker schenken den Zuhörenden keine Entspannung, hier wird mit Klängen gearbeitet, gebastelt. GUO, eigentlich als Duo von Daniel Blumberg und Seymour Wright gegründet, sind für ihr viertes Experiment „GUO4“ mit Schlagzeugerin Crystabel Riley zu einem Trio angewachsen -eine Konstellation, die von Beginn an mit schrägen und dissonanten Lauten hantiert.
Perkussive Abstraktionen, Gitarren- und Saxophonschreie, verzogen, gekrümmt und verbeult – GUO improvisieren ihren Track zu einem avantgardistischen Moment, der aneckt und kratzt. Was ursprünglich als Texte begann, wurde über längere Zeit hinweg mit aufgenommenen Geräuschen und visuellen Reizen zu einem neuen, inspirierten Lied verarbeitet. Was als geschnittene und vielschichte Collage ihren Anfang nahm, das ist bei „GUO4“ eine Reflektion in leicht nervöser, musikalischer Gestalt.
Doch damit nicht genug, wurde „GUO4“ zusätzlich von Regisseur Peter Strickland mit einem Film ergänzt, der an den Internationalen Filmfestspiele von Venedig seine Premiere feierte. GUO finden in ihrer Arbeit somit immer wieder neue Entfaltungsmöglichkeiten, neue Disziplinen – was den momentanen Charakter dieser Komposition noch verstärkt. Fragen nach Schönheit und Bedeutung werden immer wieder gestellt, neu beantwortet und seziert.
Tracklist:
1. GUO4
Bandmitglieder:
Daniel Blumberg – Gitarre
Seymour Wright – Saxophon
Crystabel Riley – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli