Band: Ghostland
Album: Dances On Walls
Genre: Post-Punk / Cold Wave
Label: Manic Depression
VÖ: 10. Dezember 2018
Webseite: Ghostland auf FB
Der scheppernde und treibende Bass ist für mich oft das Schönste am Post-Punk. Trocken, leicht verzerrt und mit genügend Volumen ausgestattet – so findet man schnell in die Lieder und Takte. Wunderbar also, leben die Stücke von Ghostland meist vom tief gestimmten Instrument und dessen Läufe. Eine solche Reduktion der Mittel ist der Leitfaden bei „Dances On Walls“, welche die griechische Band mit ihrem ersten Album von emotionaler und doch distanzierter Position zeigt.
Seit 2015 ist das Trio um Sängerin Makrina darum besorgt, Cold Wave und Post-Punk mit verdientem Gewicht zu versehen. „Leave Behind (Hollow Moon)“, „Don’t Wait“ und „The Dancing Crowd“ nehmen die Zutatenliste dieser Stilrichtungen und verleihen dem minimalistischen Kleid eine reizvolle Aura. Gerade durch den gefühlvollen und abwechslungsreichen Gesang wirkt „Dances On Walls“ lebendig und angenehm melancholisch – ohne das Ghostland jemals alleine die verlassene und verdreckte Gasse runtergehen zu müssen.
Denn immer dann, wenn man sich bereits am Boden wähnte, legen Ghostland einen Takt zu und präsentieren Stücke, die man voller trauriger Euphorie auf die Tanzfläche mitnimmt. „Lifeblood“ versprüht diese Wirkung, am Ende hebt man sogar die Hände in die Luft. Ja, der Schmerz und die Sehnsucht sollen alle spüren, alle sehen. Und wer dann immer noch nicht glaubt, dass es hier um alles geht, der stand zu selten im „Wind Of Knives“. Zurückhaltung war halt schon immer ein unterschätztes Mittel.
Tracklist:
1. Dances on Walls
2. Leave Behind (Hollow Moon)
3. Wind of Knives
4. Don’t Wait
5. Sway
6. The Dancing Crowd
7. Ice Song
8. Lifeblood
9. Against the Light
Bandmitglieder:
Makrina – Gesang
Argyris – Gitarre, Synthesizer und Drum-Computer
Nikos – Bass
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli