Autor: Markus Förster
Titel: Ich suchte Glück und fand nicht mal Liebe
Geschrieben von: Luke J.B. Rafka
Was ist Glück und was ist Liebe?
Fragen, die auch nach dem Lesen des Buches “Ich suchte Glück und fand nicht mal Liebe“ von Markus Förster offen bleiben.
Ohne jegliche Vorabinformation habe ich mir dieses 107-seitige Exemplar zu Gemüte geführt. Erst einmal war ich davon entsetzt, als ich bemerkte, es handelt sich hierbei um einen Gedichtsband. Der Titel dieses Buches ist viel versprechend gewählt. Könnte es sich um die Suche nach dem eigenen Ich des Autors handeln oder vielleicht doch die der Menschheit? Sicher ist, dass ein Gedichtsautor immer ein wenig biographisch schreibt und wenn es nur aus dem Unterbewusstsein kommt.
Schon das Vorwort in diesem Buch ist nicht gerade leicht zu verstehen, aber lässt den Leser nachdenken und das ist sicherlich auch das Ziel von Markus Förster. „Er ist ein Beobachter. Kein Unbeteiligter. Ein Empfindender. Einer der mit offenen Augen und Herz durch die Welt, durch das Leben, geht.“ In der Tat stellt der nachdenkliche Leser schnell fest, auch wenn es manchmal wirklich verwirrend ist, das Markus Förster in der Realität lebt. Viele Emotionen und Gedanken, die in den verschiedenen Gedichten zu erkennen sind, sind dem Leser meist auch bekannt. Die Ausdrucksweise ist reine Geschmackssache, getreu nach dem Motto „des einen Freud ist des anderen Leid“.
Erwartungen an diesem Gedichtsband sollte der oder die Leserin nicht haben, denn Förster ist kein Schreiberling, der Erwartungen erfüllen müsste. So einfach gibt er sich der Lyrik nicht hin. Sie muss verdaut werden. Sie muss Gedankengänge durchbohren. Das schafft sogar ein Markus Förster bei mir, allerdings nur vereinzelt. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst viel zu gerne schreibe und ich mich eigentlich weniger mit Lyrik von anderen Autoren befasse, aber der Titel dieses Buches hat mich dann doch dazu bewegt, vielleicht auch, weil ich zuerst keinen Gedichtsband erwartete.
Markus Förster weiss genau, wie feinfühlig er mit den verschiedensten Themen der Suche umzugehen hat. Sicherlich fragt sich der eine oder die andere Leserin, ob der Autor denn das gefunden hat, was er denn seit jeher suchte. Nun denn, vielleicht hat er die Realität gefunden, die so manch einer in dieser bescheidenen Welt schon verloren hat.
Das Buch ist in vier verschiedenen Kapiteln “Träume und Aufbruch“, “Zwischen Lichtern und Schatten“, “Sturz, dann Schrei“ und dem “Nachtrag“ unterteilt und macht dementsprechend grosse Sprünge durch das wahre Leben. Bei dem eigentlichen letzten Kapitel “Sturz, dann Schrei“ spricht Förster mit Texten wie “Bauer in Sarajevo“, “Körper: Welten“ oder “Zeit der Toten Denker“ heikle Themen an, über die sonst sehr wenige Künstler direkt sprechen. Hier fällt auf, dass er zwar vorsichtig – hinter der Blume – mit den Konsumgedanken, die oftmals vorkommende Herrschsucht und des nach Regeln bestimmten Lebens abrechnet, aber nicht zu hart ins Gericht geht.
Woran mag es liegen? Traut er sich nicht oder möchte er es schonend der Menschheit beibringen, wo wir nun in dieser Welt stehen?
In seinem letzten Kapitel, dem Nachtrag, der mit den Texten “Sternstunden“ und “Glücklich der Mensch“ auch nur zwei Gedichte oder besser Gedanken hervorbringt, bringt der Autor es tatsächlich zur Kenntnis. Der Abschluss dieses Buches ist dann frei wählbar, gibt es doch wahrhaftig zwei Seiten für die eigene Definition vom Glück.
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