Band: Far Away From All Of This
Album: Outward Bound
Genre: Post-Rock / Lo-Fi
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 19. September 2020
Webseite: FAFAOT bei FB
Jetzt bloss nicht durchdrehen. Nur weil Far Away From All Of This zu Beginn ungezügelt rumpeln, ist dieses Album noch lange kein Grund dazu, alles klein zu schlagen. Die Band aus Solothurn geniesst es, rohe Energie in produktive Kompositionen zu verwandeln und auf ihrem Weg zum klanglichen Ziel alle Experimente zuzulassen. „Haven“ als erster Track auf „Outward Bound“ steht für diese Maxime, mit einem Lo-Fi-Sound, der an alte Post-Rock-Recken wie Fugazi oder Slint erinnert.
Auch die Songstruktur könnte aus den frühen Neunzigern stammen, wird aus anfänglichem Sturm und Drang eine sehnsüchtige Fläche mit Gitarren und Harmonien. Das ist spielfreudiger Rock, der bei anderen Bands viel zu oft weichgezeichnet wird. Far Away From All Of This haben darauf keine Lust, das Duo lässt die Stücke rau und uneben und erfreut sich lieber am Metal-Ausbruch am Ende von „Last Call“. Dazwischen flirrende Synthesizer, ein Blick in die Unendlichkeit des Weltalls.
Mit den letzten beiden Liedern auf „Outward Bound“ verlassen Far Away From All Of This den sicheren Boden, entledigen sich den handgemachten Instrumenten und fliegen zwischen Gestirnen und Nebel davon. „Stellar Stream“ ist der Start, „NGC 4603“ die zwölf Minuten lange Ambient-Entspannung. Grösser könnte der Kontrast zum Rest des Albums nicht sein, trotzdem hat alles seinen Reiz und Platz. Den Stilbruch in der Mitte der Platte muss man aber aushalten können.
Tracklist:
1. Haven
2. Reality Check
3. Last Call
4. Stellar Stream
5. NGC 4603
Bandmitglieder:
VEGA – Gitarre, Synthesizer und Gesang
IX – Gesang, Bass, Synthesizer und Schlagzeug
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli