Band: The Exploding Boy
Album: The Black Album
Label/Vertrieb: Ad Inexplorata/Sound Pollution
Veröffentlichung: 20. Mai 2011
Website: Exploding Boy @ Myspace
Nu Wave par excellence, das sind The Exploding Boy! Und weil alles Gute bekanntlich von oben kommt (wobei – kommt auf den Standpunkt drauf an… aber lassen wir das), in diesem Fall aus Schweden, erscheint Morgen das dritte Studioalbum der sympathischen Jungs. „The Black Album“ heisst es, obwohl das Cover weder Schwarz, noch der Inhalt allzu düster zu sein scheint. Doch trotzdem, Schwarz soll es also sein.
Das letzte Album von Exploding Boy „Afterglow“ hat die Latte übermässig hoch gestellt. Denn das war einfach überwältigend cool. Deshalb hat „The Black Album“ nun eine wirklich schwierig Aufgabe vor sich.
Mit „Human“ fängt es erst mal schön gemächlich an. Viel Synthesizer und eine eingängliche, angenehme Melodie. Sicherlich die passende Wahl für die erste Single-Auskopplung, welche das Warten auf das Album etwas verkürzen sollte.
Leicht rockiger geht es weiter mit „I Am Truth“ und bereits setzt der altbekannte Wackel-Dackel-Effekt wieder ein, der schon bei den beiden ersten Alben für bestes Nackenmuskulatur-Training gesorgt hatte. Auch „Torn“ hört sich eindeutig nach The Exploding Boy an und so gefällt es mir.
Ein Schwachpunkt ist, wie z.B. beim Song „Dark City“, dass der Gesang je nach Tonlage etwas schwächelt. Doch irgendwie gehört das schon fast etwas zum Stil der Nu Wave-Band, zu perfekt wäre auch wieder langweilig und öde.
„Sweet Little Lies“, ebenfalls mit Mit-Wipp-Garantie und „Here Comes The Rain“ gehören definitiv zu meinen Lieblingen auf diesem Album. Beste Wave-Melodien, genial. „Talking Back“ muss man mehr als nur einmal hören bis der Synthie-Teppich, die waveigen Gitarren und der treibende Bass im Gehör und im Herzen richtig angekommen sind. Genauso geht es mir mit der Ballade „Get Out Of My Head“. Sie ist sehr kantig und der Herz-Schmerz-Effekt stellt sich erst nach mehrmaligem Hören ein.
Überhaupt muss man sich dieses Album mehr als nur einmal zu Gemüte führen, bis es sich richtig entfaltet. Der erste Durchlauf war für mich fast schon ein wenig ernüchternd, hatte ich doch mehr erwartet. Doch nicht gleich aufgeben ist die Devise. Die besten Alben sind vielfach die, welche sich erst nach drei/vier Umläufen so richtig festsetzen. Dafür dann aber so richtig. Und trotzdem, an „Afterglow“ kommt es für mich nicht heran, deshalb auch ein Stern weniger.
Tracklist:
1. Human
2. I Am Truth
3. Torn
4. Dark City
5. Loneliness
6. Sweet Little Lies
7. Talking Back
8. Get Out Of My Head
9. Here Comes The Rain
10. The Man
Bandmitglieder:
Johan – Vocals/Acoustic Guitar
Stefan – Vocals/Electric Guitar
Les – Lead Guitar
Nick – Keyboards
Gründung:
2006
Text: Nicole Imhof