Band: Eucalyptus
Album: Minoa Linear A
Genre: Ambient / Drone
Label: False Industries
VÖ: 4. Oktober 2019
Webseite: false-ind.com
„Minoa Linear A“ hat viele Ebenen, das würde man zuerst nicht vermuten. Den Ambient, den Eucalyptus kreieren, wirkt niemals platt oder einseitig, allerdings steckt hinter den hypnotischen Flächen viel Theorie und Entstehungszeit. Die Gruppe aus Amerika ist nämlich seit den Neunzigerjahren aktiv und hat dieses Album während fünf Jahren live improvisiert und die dabei entstandenen Momente mit einem Kassettenrekorder festgehalten. Erstaunlich homogen und frisch ist das Werk geworden, mit entspannter Grundhaltung und hoffnungsvoller Sicht auf die Zukunft.
Eucalyptus erzählen in ihren Ambient-Tracks die Geschichten der Leere, welche in den menschlich berührten Gebieten der USA anzutreffen ist. Strassen, die trostlos und vergessen wirken, Landstriche mit einzelnen, halb zerfallenen Gebäuden. Die Sounds und Fläche streifen auf der Suche nach Gefühlen durch diese Szenerien, wirken teilweise sehnsüchtig, dann wieder erhaben. „Minoa Linear A“ inkorporiert dazu Elemente der Klassik und des Shoegaze, bricht die Monotonie geschickt auf, findet Schönheit.
Da eine Abwesenheit immer mysteriös wirkt, haben Eucalyptus ihr Konzept mit dem Hinweis auf die Linearschrift A der minoischen Kultur Kretas gekoppelt. Eine Schreibweise, die bis heute nicht genau entziffert werden kann und uns somit erinnert, wie schnell menschliche Gedanken und Kreationen vergessen gehen können. Was bei „Minoa Linear A“ auf jeden Fall zurückbleibt: Eine emotionale Berührung, eine Wärme. Und die Gewissheit, dass 2020 die Musik dieser Band fortgesetzt wird.
Tracklist:
1. Aegea
2. Undecipherable Inscription
3. Pour From The Rhyton
4. Saffron Is Stigma
5. Megafauna
6. The Horns of Consecration
7. Copper Ingot
8. Quince And Pomegranate
9. Regeneration Of The Reappearing
10. Loincloth Removal
11. Reach The Cyclades
12. Sacred Grove
Bandmitglieder:
Todd Lay
Schuyler Feekes
Joe Ryckebosch
Adam Hervey
Gründung:
1996
Text: Michael Bohli