Band: Destroyer
Album: Ken
Genre: New Wave / Alternative Pop
Label/Vertrieb: Merge
VÖ: 20. Oktober 2017
Webseite: Destroyer auf FB
Lange dauert es nicht und man ist sich sicher: In einem anderen Leben wäre Dan Bejar grösser und bekannter als New Order – in diesem Universum reicht es halt nur zu einem Leben als talentierter Musiker über die Masse. Mit seinem zwölften Album „Ken“ lebt er mit seinen Musikern als Destroyer nun die Vorliebe für New Wave und die dunklen Seiten der Achtziger aus. Schnell vergisst man dabei, dass diese Musik gar nicht aus England, sondern Kanada kommt.
Aber schlussendlich spielt die Herkunft eine kleine Rolle, viel wichtiger sind Aussagen und Intention. Destroyer macht sich dazu mit seiner vereinnehmenden Stimme jede Art von Musik zu eigen und nutzt Instrumente als Plattform für wortgewandte Erzählungen. Wunderbar aber, dass auf „Ken“ Bass, Gitarre und Snythies den Sätzen in nichts nachstehen und manchmal schleppend, dann wieder energiereich die Lieder ins Ziel bringen. Bestes Beispiel gibt gleich „Tinseltown Swimming In Blood“ zu Beginn der Platte ab.
Nahe dem alten Synthie-Pop, versehen mit etwas Post-Punk und Emotionen von Wave-Bands wie Midnight Oil – diese Platte tarnt sich wunderbar mit bekannten Elementen, nimmt sich aber genügend Freiheiten für die Eigenständigkeit heraus. So dürfen bei Destroyer auch die Bläser erklingen, die Streicher gesamplet sein und der Britrock seine verdienten Tantiemen abholen. Und bald verhält sich die Musik wie das Cover: Zwar monochrom als Landschaft, aber dafür mit thronend gelben Eindrücken durchzogen.
Tracklist:
1. Sky’s Grey
2. In The Morning
3. Tinseltown Swimming In Blood
4. Cover From The Sun
5. Saw You At The Hospital
6. A Light Travels Down The Catwalk
7. Rome
8. Sometimes In The World
9. Ivory Coast
10. Stay Lost
11. La Regle Du Jeu
Bandmitglieder:
Daniel Bejar – Gesang, Bass und Gitarre
Ted Bois – Klavier
Nicolas Bragg – Gitarre
David Carswell – Gitarre
JP Carter – Trompete
John Collins – Bass
Josh Wells – Schlagzeug und Bass
Gründung:
1995
Text: Michael Bohli