Band: Dedelaylay
Album: Dedelaylay
Genre: Experimental / Krautrock
Label: Sbire
VÖ: 18. September 2020
Webseite: Dedelaylay bei FB
Den Bandnamen dieses Duos aus La Chaux-de-Fonds lässt sich sehr gut als lautmalerische Umsetzung der Klanggrundlagen lesen. Bei Dedelaylay scheppert und holpert es, niemals ausser Kontrolle, sondern immer mit den schrägen, ungeraden und überraschenden Rhythmen in Absicht. Steven Doutaz spielt am Schlagzeug so, als würden ihm die Stöcke immer wieder aus den Händen fallen, Benjamin Taillard füllt die Leerräume mit seinem Synthesizer – ein toller Spass.
Vor etwas mehr als zwei Jahren gaben sich die beiden Herren mit „Encuculélé“ noch eher geheimnisvoll und düster, die neue Scheibe, welche sich mit dem Bandnamen rufen lässt, lässt mehr Licht zu. Nicht nur, weil das Cover mit viel weisser Fläche und wunderbar krakeliger Zeichnung aufwartet, sondern weil der krautige Experimental-Lo-Fi frisch und packend daherkommt. Dedelaylay haben den Keller verlassen und ermöglichen es ihren Kompositionen, sich frei durch die Strassen zu bewegen. Gut, dauern die Stücke meist über sieben Minuten an.
Leicht spacig fühlt man sich in „La Fête au Vent“, „Obligé“ wirbelt alle Zählweisen geschickt durcheinander und kann bestimmt von fast niemandem einfach so nachgespielt werden. In diesen Momenten zeigen Dedelaylay ihre zwei Gesichter und versuchen mit den Sounds gleichzeitig die Leute anzuziehen wie zu irritieren. Die spürbaren Spannungen machen viel vom Reiz aus und lassen die Glieder wie verrückt zappeln („Tu es chez“). Willkommen in der frechen Westschweiz.
Tracklist:
1. Dimanche
2. La Fête au Vent
3. Tu es chez
4. J’étouffe
5. Obligé
6. Bonhomme
7. Sous l’eau
Bandmitglieder:
Benjamin Taillard – Synthesizer und Gesang
Steven Doutaz – Schlagzeug
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli