Band: Dead Can Dance
Album: Dionysus
Genre: Folk / World Music
Label: PIAS
VÖ: 2. November 2018
Webseite: deadcandance.com
Wer sich mit Dionysos abgab, der hatte meist eine wilde Zeit. Der griechische Gott des Weines, der Ekstase und des Wahnsinns war zwar der jüngste der damaligen Götter, aber sein Gefolge auch das wildeste. Es verwundert nicht, wirkt die Figur der Mythologie bis heute kultig und lässt sich immer noch in vielen Kulturen finden. Dead Can Dance, das musikalische Projekt von Lisa Gerrard und Brendan Perry, hat sich dazu in ihren Feldaufnahmen und Musiksegmenten auf eine Spurensuche begeben, die man mit den zwei Akten auf „Dionysus“ nun durchleben darf.
In sieben Abschnitte unterteilt, ist das neuste Album der 1981 gegründeten Gruppe ein fortwährendes Kunstwerk, das sich nicht auf normale Songformate stützt, sondern traditionelle Musik und Folk-Elemente der gesamten Welt mischt. Dead Can Dance haben Rituale und Gebräuche untersucht, deren Eigenheiten ausfindig gemacht und zu einem neuen Gesamtbild zusammengefügt. „Dionysus“ ist somit eine Weltreise, welche sich zwischen World Music, Dark Folk und Neo-Klassik bewegt. Nicht selten erinnert dieser Ansatz an die Alben von Peter Gabriel, immer ist es zugleich auch eine geschickte Fortführung von Bandtraditionen.
Mit Chorälen, dramatischen Streichersätzen und Tierlauten ist „Dionysus“ ein lebendiges Abbild einer Sage, eine Reise in Form des Oratoriums. Dead Can Dance behandeln die Musik und Inhalte mit viel Respekt und haben den perfekten Ablauf der Szenen gefunden. Geistliche, geerdete und atmosphärische Elemente reihen sich zu einem vielseitigen Erlebnis aneinander, das fesselt und viele Entdeckungen bereithält. Für alle Freunde des weltlichen Folks ein Gewinn ohne Endstation im Hades.
Tracklist:
1. Act I : Sea Borne – Liberator of Minds – Dance of the Bacchantes
2. Act II : The Mountain – The Invocation – The Forest – Psychopomp
Bandmitglieder:
Lisa Gerrard
Brendan Perry
Gründung:
1981
Text: Michael Bohli