Young & Cold Records / VÖ: 19. November 2024 / Dark Wave, Post-Punk
darkwaysband.com
Text: JHG Shark
Das Projekt Darkways wurde von Marc Pérez Marín gegründet. 2016 erschien das Album «Darkways». Er fühlte sich damit zufrieden und setzte andere Prioritäten in seinem Leben. 2023 entschloss sich der Musiker, wieder mit dem Komponieren zu beginnen. Es entstand das Album «Resonance», das Marc in Eigenregie entwickelte und produzierte. Damit die Songs auch live umgesetzt werden können, wurde aus der One-Man-Show ein Trio. Die Band aus Barcelona wird 2025 u.a. beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig spielen.
Der erste Song «Shadowdancer» überzeugt mit einem stampfenden Rhythmus, einer mächtigen Bassline, klirrendem Gitarrenspiel, smarten Streichern und dunklem Gesang. Eine Huldigung an den ikonischen Film «The Crow» aus dem Jahr 1994. Die eingängige Bassline und der Kick aus dem Drum-Pattern verbinden sich bei «Dark&Light» zu einem druckvollen Fundament. Den Elektro Dark Track ergänzen bedrückte Melodien, langgezogene Sounds und gefühlvolle Gesangsparts.
«I Like The Night (And The Night Likes Me)» ist einer von diesen Songs, die gleich beim ersten Hören haften bleiben. Wie die verschiedenen Komponenten ineinandergreifen, zeugt von hoher Kunst und spricht für das Gespür für eindrückliche musikalische Schöpfungen. Dieser Song wird auch noch in 10 Jahren die dunklen Gestalten zum Tanzen bringen. «Inexistence» drückt aufs Tempo, das Gitarren-Arpeggio im Grundthema ist brillant gespielt und harmoniert mit dem tiefen Gesang.
Marc hat ein grossartiges Talent im Umgang mit düsteren und melancholischen Sounds, es gibt auf dem Album keinen Durchhänger. Jeder Song ist für sich ein Kunstwerk. Da ist «Neon Lights», ein Dark Pop Song, der im Refrain zu einer emotionalen Hymne wird. Oder «Madness» mit dem hetzenden Takt und einem erhabenen Gitarrensound. Bei «Resonance» gibt es Post-Punk Einflüsse, der dichte Sound aus Bass, Drum-Pattern und Synthesizer gibt dem Song einen dunklen Touch.
Bei «Lies» fällt der kurze, wiederholende Gitarrenpart im Gegentakt auf. Es gibt dem Track einen Wiedererkennungswert. «Young Again» verbreitet eine schwermütige Stimmung, es geht um Erinnerungen in jungen Jahren und wie gerne man sich nochmals so fühlen würde. Die dezente, spannungsgeladene Bridge bei «More Than Dreams» ist grandios arrangiert. Der weitere Verlauf bis zum Ende des Songs gehört zum Highlight des Stücks.
Darkways haben mit «Resonance» mein Dark Wave/Post-Punk Album von 2024 erschaffen. Definitiv eines der 10 Alben für die einsame Insel.