Dischi Autunno / VÖ: 11. März 2022 / Post-Punk, New Wave
cursesforever.com
Text: Michael Bohli
Der New Wave der Achtzigerjahre schwappt stark in die Gehörgänge, Gitarre, Schlagzeug und die Synthesizer im Hintergrund – «Miriam» offenbart vom ersten Ton an Hitpotential und bringt die Füsse in Bewegung. Die Zutaten sind zwar so simpel wir das Covermotiv von «Incarnadine», viel Spass macht die Musik aber auf jeden Fall. Curses ist mit seinem zweiten Album auf Dischi Autunno zurück in der Dunkelheit und lässt uns Fledermäuse zappeln.
Hart pochende Beats und kalt programmierte Drums geben die Richtung vor, welche der Musiker am liebsten einschlägt. Instrumental funktioniert das hervorragend, «Bload Oath» ist ein mysteriös-verführerischer Tanz. Das darauffolgende «Gretchen Bender †» überzeugt mit Samples, Spracheinspielungen und Effekten, Curses generiert mit seinen Songs kleine Welten und viel Stimmung, der Post-Punk-Fan fühlt sich verstanden. Dank Jennifer Touch und TERR erhält das Album weibliche und gesangliche Noten, die aufbrechend und vielseitig wirken.
«Ghost Of Arms» ist ein Shoegaze-Wave-Stück, das aus «Incarnadine» eine verträumte Tanzparty macht. Durch die gute Produktion und das stilsichere Klanggerüst passen all diese Momente perfekt zusammen, Curses ist der Meister im dunklen Raum und verzaubert alle. Vom elektronisch harten «Smoke» zur ausladenden Abschiedsgeste mit «Made In Shade» verbindet der Musiker seine Einflüsse und Vorbilder mit dem eigenen Schaffen, ohne auf falsche Werte zu setzen.