Band: Cold Reading
Album: Sojourner
Genre: Emo / Indie
Label/Vertrieb: KROD
VÖ: 22. September 2017
Webseite: coldreading.net
In Luzern zu leben ist eigentlich kein Grund zu grosser Traurigkeit, aber eine schöne Stadt vor den Alpen macht schliesslich noch keinen Sommer. Wenn die ersten Töne von „Books & Comfort“ erklingen, könnte man trotzdem kurz denken, im Pop-Programm des lokalen Radios gelandet zu sein. Denn Cold Reading starten ihre neuste EP „Sojourner“ mit hellen Gitarren und lockeren Melodien, driften aber bald in die kratzenden Riffs und Schreie ab.
Wer sich nach dem Fachbegriff für Informationserschwindelung im Gebiet der Magier und Mentalisten benannt hat, dem geht es schliesslich um alle noch so kleinen menschlichen Regungen. Cold Reading halten somit die oft schwarze Flagge des Emo-Rock hoch und zeigen spätestens beim Titelsong alle wichtigen Eigenheiten dieses Genres. Mehrschichtige Gitarrenmelodien, Ausbrüche und eindringlicher Gesang – sanft unterlegt von Beats und einem kleinen Lichtschimmer am Horizont. Ein definitives Ende will hier niemand.
Das lädt auch gerne dazu ein, diese neue EP mehrmals anzuhören, was die gelungen komponierten Lieder sehr wohl zulassen. Cold Reading klingen nämlich nicht nur viel grösser als ihre Heimatstadt Luzern, sie sind auch seit 2014 mit ihrer Musik dabei, das Gebiet des Indie umzugestalten. Eine EP, die wie ein Album klingt und den Raum zu den internationalen Grossen zusammenschrumpfen lässt? Hier die leichteste Übung, und ein Glücksfall für alle Fans der emotionalen Rockmusik.
Tracklist:
1. Books & Comfort
2. Sojourner
3. Roads & Peril
4. Scratches
Bandmitglieder:
Mike – Gesang und Keyboard
Chris – Gitarre und Gesang
Arthur – Bass und Gesang
Marc – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli