Band: Chihei Hatakeyama
Album: Mirage
Genre: Ambient
Label/Vertrieb: Room40
VÖ: 9. Juni 2017
Webseite: chihei.org
Wie erfasst man Architektur mit Musik? Keine leichte Aufgabe, der sich der japanische Klangtüftler Chihei Hatakeyama auf seinem neusten Album stellt. Doch auf „Mirage“ muss man sich nicht den Schreien von verbiegendem Stahl oder dem Rumpeln von bröckelndem Beton aussetzen – viel mehr gleitet man wie Luft durch Fenster und Fassaden, schwimmt in Unterlagsböden und betrachtet das Zusammenspiel von Menschen und Gebäuden. Dazu mischen sich Field-Recordings, Synthies und Gitarren zu einem wunderbaren Ganzen.
Seit 2006 veröffentlicht Chihei Hatakeyama Musik, die vor allem durch ihre Entschleunigung und geloopten Klangspuren auffällt. Mit seinem Laptop bastelt er aus langgezogenen und verzerrten Gitarrenakkorden Szenerien, die zugleich schön und mächtig, aber auch fragil wirken. „Mirage“ nutzt diese Balance clever aus, um unscheinbare Beziehungen auf unserem Planeten sichtbar zu machen. Denn mit jedem neuen Haus und Bauwerk verändern wir auch unsere Umwelt und unsere Empfindungen.
Bei Chihei Hatakeyama ist es nicht selten, dass man solche Überlegungen beim Anhören seiner Musik macht – wirken die Tracks doch sehr meditativ. Stücke wie „Distant Steam Train Whistle“ oder „Phantom Cats In Cathedral“ sind dabei aber nie langweilig, sondern geheimnisvoll und wahrhaftig. Für alle Geniesser von tollem Ambient ist diese Platte also eine wunderbare Auszeit von den Wolkenkratzern und dem gehetzten Leben, dass sich darin abspielt.
Tracklist:
1. Sad Ocean
2. Starlight And Black Echo
3. Bus Terminal In Konya
4. Voices On The Corner
5. Distant Steam Train Whistle
6. Anatolia Mirage
7. Phantom Cats In Cathedral
8. A Silence Of Day
9. In The Quiet River
Bandmitglieder:
Chihei Hatakeyama – Instrumente
Gründung:
2005
Text: Michael Bohli